Anglikaner-Treffen erstmals in Rom und mit Besuch beim Papst
Zum ersten Mal halten leitende Geistliche der anglikanischen Weltgemeinschaft ihre zentrale Zusammenkunft in Rom ab. Bei dem Primas-Treffen kommende Woche (29. April bis 3. Mai) ist auch eine Begegnung mit Papst Franziskus geplant, wie die Anglikanische Kirche in Canterbury ankündigte. Ebenso stehe ein Gespräch mit dem Generalsekretär der katholischen Weltsynode, Kardinal Mario Grech auf dem Programm. Dabei solle über Bedeutung und Möglichkeiten der Synodalität, also des gemeinsamen Miteinanders, für die gesamte Kirche beraten werden. Untereinander wollen die Primasse über Struktur und Entscheidungsfindung in der anglikanischen Gemeinschaft diskutieren.
Das Primas-Treffen sei als Pilgerreise mit gemeinsamem Gebet und Bibel-Studium, dem Besuch heiliger Stätten sowie mit Gesprächen über die Mission der Kirche in der Welt konzipiert, hieß es. Auf dem Besuchsprogramm stehen unter anderen der Petersdom, die Basilika Sankt Paul vor den Mauern, die Kirche Santa Maria in Trastevere sowie die katholische Laien-Organisation Sant'Egidio, die sich insbesondere für Frieden und benachteiligte Menschen engagiert.
Ökumenisches Signal
Ende Januar hatte es ein anglikanisch-katholisches Treffen in Rom und Canterbury gegeben, bei dem rund 50 Bischöfe aus 27 Ländern Gespräche geführt sowie heilige Stätten besucht hatten, die für beide Traditionen von Bedeutung sind.
Dabei setzten Papst Franziskus und der anglikanische Erzbischof von Canterbury Justin Welby ein starkes ökumenisches Signal: Am Grab des Apostels Paulus in Sankt Paul vor den Mauern beauftragten sie katholische und anglikanische Bischöfe paarweise, Zeugen der Einheit zu sein. Die anglikanische Weltgemeinschaft umfasst zwischen 77 und 85 Millionen Mitglieder. (KNA)