Es ist Zeit für die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Der 29. April ist nicht nur der Gedenktag der heiligen Katharina von Siena, sondern auch der Tag der Diakonin +plus – ein Tag, der die Diskussion über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche in Deutschland wieder intensivieren kann. In einer Zeit, in der zumindest die formale Gleichstellung von Frauen und Männern vor dem Gesetz besteht, bleibt die Frage nach der Gleichberechtigung in der Kirche eine kontroverse Angelegenheit. Die Forderung nach dem Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche wird immer lauter. Das zeigen nicht nur die über 300 Anmeldungen zum Tag der Diakonin +plus, sondern auch das große Interesse am Predigerinnentag.
Unter dem Motto "Predigerinnentag – die kfd lädt ein" haben sich bisher knapp 150 Frauen aus ganz Deutschland mit zum Teil mehreren Predigten angemeldet. Der Einladung folgen nicht nur kfd-Frauen, sondern auch Frauen aus zahlreichen anderen Verbänden. Die Forderung der Frauen auf Zulassung zu allen Ämtern ist kein Wunsch einer Minderheit in der Kirche, der weiterhin ignoriert werden kann. Engagierte Christinnen setzen mit ihrer Predigt ein kirchenpolitisches Signal für die Aufhebung des Predigtverbots für Lai*innen in der Eucharistiefeier.
Dennoch gibt es innerhalb der katholischen Kirche weiterhin massive Widerstände gegen die Zulassung von Frauen zu kirchlichen Diensten und Ämtern. Die Diskussion dazu bleibt stehen und entwickelt sich inhaltlich nicht weiter. Verbote lähmen den innerkirchlichen Veränderungsprozess.
Es ist an der Zeit, dass die katholische Kirche in Deutschland die Beschlüsse des Synodalen Weges umsetzt, und mutige Schritte geht, damit Frauen gemäß ihren Charismen gleichberechtigt Kirche gestalten können. Wie steht es beispielsweise um die Partikularnorm für die Predigterlaubnis? Der Predigerinnentag endet am 17. Mai, dem Fest der Apostelin Junia. Eine weitere Frau, die uns daran erinnert, dass Frauen eine bedeutende Rolle in der Verkündigung des Glaubens spielen und dass ihre Stimmen gehört werden muss.
Die Autorin
Friederike Frücht leitet die Abteilung Kommunikation der kfd und ist Chefredakteurin der Mitgliederzeitschrift Junia.
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.