Nach Umwidmung von historischer Kirche in Moschee

EU-Bischöfe: Türkei als Dialogpartner unglaubwürdig

Veröffentlicht am 24.05.2024 um 13:39 Uhr – Lesedauer: 

Istanbul ‐ Anfang Mai wurde in Istanbul eine historisch bedeutsame Kirche in eine Moschee umgewidmet. Die EU-Bischofskommission COMECE warnt deshalb: Die Türkei könne als Partner für den interreligiösen Dialog nicht ernstgenommen werden.

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Mit der Umwidmung der historischen Chora-Kirche in Istanbul in eine Moschee hat die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan das Vertrauen der EU-Bischöfe verspielt. Jede von den türkischen Behörden betriebene Initiative zum interreligiösen Dialog verliere so an Glaubwürdigkeit, erklärte die EU-Bischofskommission COMECE (Donnerstag) in Brüssel. Dieser Schritt vier Jahre nach der Umwandlung der Welterbestätte und früheren Kirche Hagia Sophia in ein islamisches Bethaus sei "ein weiterer schwerer Schlag für den interreligiösen Dialog".

Erdogan hatte die "Kirche des Heiligen Erlösers in Chora", die durch ihre byzantinischen Fresken und Mosaike hohe kunsthistorische Bedeutung besitzt und seit 1945 ein Museum war, am 6. Mai für den muslimischen Gottesdienst geöffnet. Die COMECE kritisiert, diese Entscheidung verdunkele weiter die Wurzeln der christlichen Präsenz in der Türkei. Auch das Zusammenleben der Religionen werde dadurch belastet. (KNA)