Mehrere wertvolle Kunstwerke und Sakralgegenstände in Klosterkirche

Bericht: Verkaufen die schismatischen Klarissen ihre Klosterschätze?

Veröffentlicht am 28.05.2024 um 12:21 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Die schismatischen Klarissen aus Belorado erhitzen nicht nur in Spanien die Gemüter. Im Erzbistum Burgos stellt man sich nun offenbar die bange Frage, was mit den wertvollen Kunst- und Sakralgegenständen aus ihren Klöstern geschieht.

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Im Erzbistum Burgos geht offenbar die Angst um, dass die abtrünnigen Klarissen von Belorado bald mit dem Verkauf von Kunstschätzen aus ihren Klöstern beginnen könnten. Wie das spanische Portal "Religion Digital" am Dienstag unter Berufung auf Quellen aus dem Erzbistum berichtete, werde die Gemeinschaft von einer Anwaltskanzlei vertreten, die auf den Verkauf religiöser Kunst und liturgischen Materials spezialisiert sei. Dies habe in kirchlichen Kreisen große Besorgnis ausgelöst. "Wir befürchten alles", heißt es demnach aus dem Erzbistum.

So befänden sich allein im Kloster in Belorado mehrere wertvolle barocke Altarbilder aus dem 17. Jahrhundert. Zudem sei der Bestand an liturgischen Geräten unüberschaubar. Die Gemeinschaft ist wegen juristischer Streitigkeiten aufgrund von Immobiliengeschäften auf Verkaufserlöse angewiesen.

Fall erhitzt Gemüter

Der Fall der Klarissen von Belorado erhitzt seit einigen Wochen die Gemüter in Spanien. Die Klosterschwestern, die eine weitere Niederlassung im baskischen Orduna betreiben, hatten mit einer öffentlichen Erklärung für Schlagzeilen gesorgt, in der sich die Äbtissin im Namen aller 16 Frauen von der Kirche lossagte. Zugleich kündigte sie an, die Gruppe werde sich der Autorität eines ebenfalls abtrünnigen Geistlichen namens Pablo de Rojas unterstellen. Der Leiter der ultrakonservativen Vereinigung "Pia Unio Sancti Pauli Apostoli" mit Sitz in Bilbao erkennt alle Päpste nach Pius XII. (1939-1958) nicht an. 2019 wurde er offiziell exkommuniziert, also aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, weil er sich irregulär zum Bischof weihen ließ.

Der Erzbischof von Burgos, Mario Iceta, drohte den für ihre Süßigkeitenmanufaktur bekannten Ordensfrauen zuletzt mit dem Rauswurf aus ihrem Kloster. Die Frist, die das Erzbistum der Äbtissin eingeräumt habe, die Leitung des Klosters abzugeben und einzulenken, läuft Medienberichten zufolge am Mittwoch ab. Der Ordensverband der Klarissen in Spanien und Portugal gab vergangene Woche bekannt, sich von der Gemeinschaft in Belorado zu trennen. Eine der 16 Schwestern hat Belorado bereits verlassen, weil sie mit der Entscheidung der Äbtissin nicht einverstanden war. (mal)