Theologe Jürgen Moltmann gestorben
Der evangelische Theologe Jürgen Moltmann ist tot. Wie seine Familie dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, starb Moltmann am Montag im Alter von 98 Jahren in Tübingen. Er galt als einer der bedeutendsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Seine 1964 erschienene "Theologie der Hoffnung" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat Theologen weltweit beeinflusst. Seine theologischen Studien hatte Moltmann in englischer Kriegsgefangenschaft begonnen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Limburgs Bischof Georg Bätzing, würdigte Moltmann als einen "der prägendsten und prägnantesten Theologen unserer Zeit". "Er sprach nicht nur über die Hoffnung, er war eine Hoffnung für die Theologie, die sein Leben geprägt hat", schrieb Bätzing am Dienstag auf "X" (vormals Twitter). Moltmanns Denken habe auch die katholische Theologie inspiriert. "Von Jürgen Moltmann konnte man lernen, was ein Leben für die Ökumene bedeutet. Wir verneigen uns vor einem, der der Theologie einen Sitz im Leben verschafft hat."
Moltmann wurde am 8. April 1926 in Hamburg geboren. Von 1953 bis 1957 war er in Bremen Pastor der kleinen Gemeinde Wasserhorst und auch Studentenpfarrer, danach Professor an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und anschließend an der Universität Bonn. Von 1967 bis zur Emeritierung 1994 lehrte er Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Weitere bekannte Werke Moltmanns sind "Der gekreuzigte Gott" (1972) und "Kirche in der Kraft des Geistes" (1975). Er war mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet, die 2016 starb. (tmg/epd)
4.6., 16:30 Uhr: Ergänzt um Bätzing.