Premiere mit 81 Jahren
Der gebürtige Nürnberger und frühere Vatikandiplomat war von Papst Franziskus im Februar wegen seiner Verdienste für die Kirche ins Kardinalskollegium berufen worden. Da Rauber das 80. Lebensjahr überschritten hat, ist er nicht mehr zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt.
Er sei das erste Mal hier gewesen, aber hoffentlich nicht das letzte Mal, sagte Rauber nach der Messe in dem 2008 geweihten Gotteshaus. In den kommenden Tagen will der Geistliche, der in Ergenzingen bei Rottenburg lebt, in Rom auch Bekannte aus seiner vatikanischen Zeit treffen. Auf die Frage, ob er auch den Papst treffen werde, antwortete er noch ganz Diplomat: "Wenn er mich empfängt".
Verbundenheit mit Rom
Jeder Kardinal erhält mit seiner Ernennung vom Papst eine Kirche in Rom zugewiesen. Über diesen sogenannten Titelsitz übt er eine Art Schirmherrschaft aus. Dieser Brauch soll die Verbundenheit mit der Kirche Roms zum Ausdruck bringen. Die Kardinäle feiern dort in der Regel gelegentlich Gottesdienste.
Nach Rom begleitet wurde Rauber vom Eichstätter Domkapitular Christoph Kühn, der früher im Vatikan gearbeitet hat. Unter den Gottesdienstbesuchern, die nahezu ausschließlich aus der Pfarrei kamen, war auch der deutsche Erzbischof und frühere Vatikandiplomat Erwin Ender (77). Die Messe fiel mit dem Patronatsfest zusammen. Am Samstag beging die katholische Kirche das Fest des heiligen Antonius von Padua.
Rauber war zuletzt von 2003 bis 2009 Apostolischer Nuntius in Belgien und Luxemburg. Zuvor wirkte er in gleicher Funktion in Ungarn und Moldawien, sowie in der Schweiz. In Rom war er als Leiter der Päpstlichen Diplomatenakademie und als Mitarbeiter im vatikanischen Staatssekretariat tätig. Im Ruhestand lebt er in einem Haus der Schönstatt-Bewegung in Ergenzingen bei Rottenburg. (KNA)