Schismatische Klarissen sagen sich endgültig von Kirche los

Die Klarissen von Belorado haben sich endgültig von der katholischen Kirche losgesagt. Am Freitag veröffentlichten die Nonnen eine Verlautbarung, in der sie die Vorladung vor das Kirchengericht der Erzdiözese Burgos ablehnen und ihr im Mai veröffentlichtes Manifest bekräftigen, in dem sie sich von der "Konzilskirche" losgesagt hatten. Die Entscheidung sei frei und einstimmig erfolgt. Zwischenzeitlich schien es, als sei trotz der verfahrenen Situation noch eine Vermittlung möglich. Auf die Vorladung vor das Kirchengericht reagierten die Schwestern mit der Bitte um eine Fristverlängerung. Die verlängerte Frist lief am Freitag ab. Mit einer Reaktion von Erzbischof Mario Iceta, der vom Vatikan als Päpstlicher Kommissar mit der Verwaltung des Klosters betraut wurde, ist im Laufe der Woche zu rechnen.

In der Erklärung der Schwestern heißt es, dass ihr Manifest das Ergebnis reiflicher Überlegungen sei und sie jede Strafe oder kanonische Sanktion als nichtig betrachten werden. Vorgeladen wurden zehn der achtzehn Schwestern. Eine hat bereits das Kloster verlassen, weil sie den Kurs nicht mittragen will, zwei weitere leben in einem anderen Kloster und unterstützen das Schisma nicht. Bei den fünf übrigen handelt es sich Medienberichten zufolge um ältere Nonnen, die an ihrer Gemeinschaft mit der Kirche festhalten und den Kurs der schismatischen Nonnen nicht mittragen. Sie sollen aber zu alt sein, um das Kloster zu verlassen.

Der Fall der schismatischen Klarissen sorgt nahezu jede Woche für Schlagzeilen. Jegliche Dialogversuche scheiterten bislang. Mitte Mai sorgte die Äbtissin der Klarissen mit ihrem Manifest für einen Eklat, als sie sich im Namen aller Ordensfrauen des Klosters von der Kirche lossagte. Zugleich schlossen sie sich dem schismatischen Bischof de Rojas an, der nach einer irregulären Bischofsweihe exkommuniziert wurde. Der Ordensverband der Klarissen in Spanien und Portugal trennte sich schließlich von den Klarissen. (fxn)