Ökumenische Prozession durch Berlin

Gebeine von mittelalterlichen Berlinern in Ossarium beigesetzt

Veröffentlicht am 29.06.2024 um 14:00 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ In den vergangenen Jahren wurden bei Ausgrabungen in Berlin die Gebeine von 100 Toten gefunden. Sie stammen unter anderem aus dem Mittelalter. Nun wurden die Gebeine unter Beteiligung der Kirchen beigesetzt.

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Die sterblichen Überreste von 100 bei archäologischen Ausgrabungen in Berlin gefundenen Toten sind am Samstag im Rahmen einer Prozession zu einem Beinhaus am Petriplatz gebracht worden. Darunter seien auch Gebeine von 20 Kindern, teilte das Drei-Religionen-Projekt "House of One" in Berlin mit. Die Prozession der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und des Erzbistums Berlin zog von der Parochialkirche zum Petriplatz.

Bei der Einweihung der Gruft im Untergeschoss des Archäologischen Hauses am Petriplatz sprachen der Pfarrer Gregor Hohberg vom "House of One", Hansjörg Günther vom Erzbistum Berlin und Pfarrer Alexander Heck von der evangelischen Gemeinde St. Marien-Friedrichswerder Gebete. An der Prozession und der Einweihung der Gruft nahmen nach Angaben des "House of One" 250 Menschen teil.

Insgesamt sollen Gebeine von 475 Toten, die zwischen 2007 und 2020 bei archäologischen Ausgrabungen in Berlin gefunden wurden, ihre letzte Ruhestätte in dem Ossarium finden. Das benachbarte "House of One" wird derzeit auf den historischen Fundamenten der einstigen Petrikirche errichtet. Unter seinem Dach soll es künftig eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee geben. Der Petri-Kirchhof wurde bei einer archäologischen Grabung ab 2007 geborgen. Allein bis 2009 wurden nach Angaben des Landesdenkmalamtes 3.716 menschliche Skelette entdeckt, die dort zwischen 1200 und 1717 bestattet wurden. (epd)