Von Woelki als erste Frau an der Spitze der Seelsorgeabteilung berufen

Neuer prominenter Abgang: Petra Dierkes verlässt Kölns Generalvikariat

Veröffentlicht am 09.07.2024 um 10:39 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Petra Dierkes war die erste Frau an der Spitze einer Hauptabteilung im Kölner Generalvikariat. Zuletzt gab es Anzeichen für Spannungen zwischen ihr und der Bistumsleitung. Nun geht sie in den Ruhestand – mit 60 Jahren und schon sehr bald.

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Im Erzbistum Köln kommt es zum nächsten prominenten Abgang einer Führungskraft: Die Bereichsleiterin für Seelsorge, Petra Dierkes, beendet laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (KStA, Dienstag) ab September ihre Arbeit im Erzbischöflichen Generalvikariat. Gegenüber katholisch.de bestätigte das Erzbistum auf Anfrage den Abgang, äußerte sich aber in der Sache nicht weiter. Dierkes ist 60 Jahre alt und wurde 2015 von Kardinal Rainer Maria Woelki zur ersten Frau in der Leitung der Seelsorgeabteilung berufen. "Ich bin froh, dass nun auch auf der Ebene der Hauptabteilungsleiter eine Frau Verantwortung übernimmt", sagte Woelki damals.

Dierkes habe schon seit längerer Zeit mit Generalvikar Guido Assmann und Amtsleiter Frank Hüppelshäuser über eine Altersteilzeit-Regelung gesprochen. "Im Gespräch ist gereift, dass ich zum 1. September 2024 meine aktive Zeit im Erzbischöflichen Generalvikariat beende", heißt es in einer internen Mitteilung an Mitarbeitende der Bistumsverwaltung, die dem KStA vorliegt. Der Generalvikar werde zu einem späteren Zeitpunkt die Mitarbeitenden informieren, wie es weitergehe. Assmann würdigte Dierkes in einer eigenen Mitteilung und äußerte Verständnis und Respekt für die Entscheidung. Ihre fachliche Kompetenz und empathische Menschlichkeit würden fehlen.

Reihe von Wechseln auf der Führungsebene

Die Theologin, die lange Jahre in der Kommunikationsabteilung des Bistums gearbeitet hatte, war ab 2014 Leiterin der Abteilung Erwachsenenseelsorge. 2015 wurde sie von Woelki zur Hauptabteilungsleiterin für den Bereich Seelsorge ernannt. Nach der Umstrukturierung des Generalvikariats ist sie mittlerweile Bereichsleitung für den Bereich Erwachsenenseelsorge und Dialog. Anfang Juni hatte Dierkes bereits ihr Amt als Vorsitzende und Vorstandsmitglied des Bildungswerks der Erzdiözese niedergelegt. Das Bildungswerk ist bislang Träger des Bistums-Senders "Domradio", dessen geplante Umstrukturierung für Kritik sorgte. Der Sender soll vom Bildungswerk in eine gemeinnützige GmbH überführt werden.

In der vergangenen Woche teilte das Domradio überraschend mit, dass der langjährige Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen kurz vor seinem 25-jährigen Jubiläum bei dem Sender, den er aufgebaut hat, abtritt. Zuvor hatten bereits fünf Mitglieder des Kuratoriums des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in Siegburg ihren Rücktritt erklärt. Sie hatten sich über mangelnde Beteiligung des Gremiums bei der Besetzung des Direktorenpostens für die bistumseigene Erwachsenenbildungsstätte beklagt. Im April wurde die Bereichsleitung "Medien und Kommunikation" im Generalvikariat ausgetauscht. (fxn)