Zeitung: Mehrere Kandidaten für Führung von Kölner Dombauverein
Für die Führung des Kölner Zentral-Dombau-Vereins (ZDV) gibt es nach Zeitungsinformationen inzwischen mehrere namhafte Interessenten. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch) berichtet, hat nun auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) grundsätzliches Interesse am ZDV-Präsidentenamt erklärt. "Wenn Frau Reker gefragt würde, könnte sie sich die Präsidentschaft im ZDV vorstellen", sagte ihre Sprecherin Simone Winkelhog auf Anfrage der Zeitung.
Im Falle ihrer Wahl würde Reker das Ehrenamt zusätzlich zu ihren Aufgaben als Oberbürgermeisterin wahrnehmen, hieß es. "Verantwortung für den Erhalt des Wahrzeichens unserer Stadt zu übernehmen, gehört sicherlich zu den schönsten Ämtern, die man einer Kölnerin oder einem Kölner antragen kann", so Winkelhog. Gleichzeitig sei die Oberbürgermeisterin "überzeugt, dass es andere, geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten" gebe.
Auch Ex-Dombaumeisterin und Ex-Karnevalspräsident interessiert
Reker ist damit bereits die dritte Personalie, die nach Angaben des "Stadt-Anzeigers" für eine mögliche Nachfolge des CDU-Politikers Michael Kreuzberg bereitstünde. Wie die Zeitung am Dienstag berichtete, hat auch die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner ihre Bereitschaft erklärt, die Aufgabe zu übernehmen. Die Architektin war von 1999 bis 2012 Dombaumeisterin in Köln und wurde 2019 zur Beauftragten der Kulturstaatsministerin für die Koordinierung der Hilfsangebote aus Deutschland für den Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame ernannt. Interesse an dem Posten hat demnach auch der Kölner Unternehmer Markus Ritterbach bekundet. Der 60-Jährige ist früherer Präsident des Festkomitees Kölner Karneval und ehemaliger Vizepräsident des 1. FC Köln. Die Präsidentenstelle des ZDV war durch den Rücktritt des ehemaligen Landrates des Rhein-Erft-Kreises Kreuzberg (76) aus gesundheitlichen Gründen im Mai vakant geworden.
Der Dombauverein finanziert den Angaben zufolge 60 Prozent der Baukosten für den Unterhalt der gotischen Kathedrale, die zum Weltkulturerbe gehört. Der jährliche Beitrag zur Arbeit der Kölner Dombauhütte beläuft sich auf rund vier Millionen Euro, die aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden stammen. Die Bürgerinitiative, die nach eigenen Angaben 17.500 Mitglieder hat, besteht seit 1842. Der Präsident ist Teil des rund 40-köpfigen Gesamtvorstands und muss von diesem bestimmt werden. (KNA)