Jerusalem soll monumentale Christus-Statue erhalten
10 Meter hoch, 7,5 Meter breit und 4.400 Kilogramm schwer ist die Statue des auferstandenen Jesus, die der zweitwichtigste Franziskaner im Heiligen Land, Ibrahim Faltas OFM, in Jerusalem errichten will. Das Werk des Veroneser Bildhauers Alessandro Mutto soll das Dach des franziskanischen Terra-Sancta-Gymnasiums im christlichen Viertel der Altstadt zieren, berichtete die Tageszeitung "Jerusalem Post" am Sonntag.
"Diese Statue ist aus einem Material gefertigt, das die Sonnenstrahlen reflektiert und die Schönheit des Himmels und der Natur widerspiegelt", sagte Faltas, Vikar der für die Heiligen Stätten zuständigen Franziskaner-Kustodie von Jerusalem, im vergangenen Mai in einem Videointerview des franziskanischen "Christian Media Center" (CMC). Faltas, auf dessen Initiative die derzeit in Verona stehende Statue zurückgeht, äußerte die Hoffnung, dass sie in Jerusalem "den Geist der Liebe, des Friedens, der Toleranz, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit widerspiegelt und den Geist der Rache, der Eifersucht, des Neids und des Hasses beseitigt".
Ähnlich äußerte sich der Bischof von Verona, Domenico Pompili. Die Statue von Jesus, der die Menschen umarme, solle ein "Zeichen der Hoffnung sein, das in Verona beginnt und im Heiligen Land ankommt", so Pompili gegenüber dem CMC. Papst Franziskus hatte die Statue am 18. Mai in Verona besucht und das Kunstwerk gesegnet. Die Statue soll nach Haifa verschifft und dann nach Jerusalem gebracht werden. Angaben zu Kosten und Finanzierung des Projekts sowie einen Termin für die Einweihung gibt es laut Bericht der "Jerusalem Post" noch nicht.
Archäologen haben wohl Rätsel gelöst
Unterdessen haben Archäologen einen massiven Graben entdeckt, der in biblischer Zeit zur Befestigung des Tempelbergs sowie des Königspalasts in Jerusalem gedient haben soll. "Der Graben diente wahrscheinlich dazu, die Oberstadt, in der sich der Tempel und der Palast befanden, von der Unterstadt zu trennen und sie zu schützen", heißt es in einer Mitteilung der israelischen Antikenbehörde und der Universität Tel Aviv von Sonntag. Damit habe man ein 150 Jahre altes Rätsel über die nördliche Befestigung Jerusalems gelöst.
Gefunden wurde der Graben bei Ausgrabungen auf dem sogenannten Givati-Parkplatz der von der rechten Siedlerorganisation Elad geführten Davidstadt südlich der Jerusalemer Altstadt. Nach Angaben der Forscher ist er rund neun Meter tief und rund 30 Meter breit und durch umfangreiche Steinbrüche entstanden. Er bildete laut Mitteilung einen massiven Kanal, der die Davidstadt vom Tempelberg und dem Gebiet südlich davon trennte. Es sei unbekannt, wann der Graben angelegt wurde, aber es gebe Hinweise, dass er zur Zeit des ersten jüdischen Tempels sowie des Königreichs Juda (9. Jahrhundert vor Christus) genutzt wurde, so die Grabungsleiter Juval Gadot und Jiftach Schalev. Die Anlage der Festung gegen die natürliche Topographie Jerusalems habe "erhebliche ingenieurtechnische Fähigkeiten und Ressourcen" erfordert.
Das alte Jerusalem "sei auf einem schmalen und steilen Bergrücken erbaut, der sich über Hügel und Täler erstreckte, die es in verschiedene Teile gliederten". Es sei daher "nicht verwunderlich, dass viele der königlichen Bauvorhaben in Jerusalem mit der Notwendigkeit der Neugestaltung der Topographie zusammenhingen". (mpl/KNA)