Betrunkener war auf Hochaltar geklettert und hatte Speer entwendet

Nach Diebstahl: Lanze unbeschadet wieder in Kirche eingebaut

Veröffentlicht am 13.08.2024 um 17:28 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Ein Betrunkener hatte am Sonntag den jahrhundertealten Hochaltar einer Kirche in Osnabrück erklommen und eine Lanze entwendet. Der Zwischenfall hat ein kurzes und glimpfliches Ende: Die Lanze konnte wieder eingesetzt werden.

  • Teilen:

Eine hölzerne Lanze, die am Sonntag aus dem Hochaltar einer Osnabrücker Kirche entwendet worden war, konnte kurze Zeit wohlbehalten wieder eingebaut werden. Sowohl der Speer wie die Figuren in dem geschnitzten Altaraufbau seien unbeschädigt geblieben, bestätigte Martin Schomaker, Pfarrer der Kirche Sankt Johann, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag.

Am späten Sonntagnachmittag war ein betrunkener Mann kurz vor dem Abendgottesdienst auf den Altar geklettert und hatte den Speer entwendet. Kurz darauf konnte die Polizei ihn nahe der Kirche festnehmen. "Den Speer konnten wir kurz darauf wieder einsetzen, und heute hat der Kunstsachverständige des Bistums bestätigt, dass an dem Altar nichts beschädigt wurde", so Schomaker.

Ältere Gottesdienstbesucher hätten sich nicht getraut, Mann aufzuhalten

Der Hauptaltar zeigt die Szene, in der Jesus gekreuzigt wird. Dabei hält ein unter dem Kreuz stehender römischer Hauptmann eine Lanze in der Hand. Laut biblischem Bericht stieß er damit Jesus zwischen die Rippen, um festzustellen, ob dieser schon tot ist.

Der wohnsitzlose 37-jährige Mann trug laut dem Pfarrer einen blutbefleckten Kopfverband, weswegen sich die älteren Gottesdienstbesucher nicht getraut hätten, ihn aufzuhalten. Bei dem Mann war nach Polizeiangaben ein Atemalkoholwert von über 1,8 Promille gemessen worden.

Die Kirche Sankt Johann liegt in einer Innenstadt-Zone von Osnabrück, in der Alkohol, Cannabis und Messer verboten sind. Leider gebe es hin und wieder kleinere Zwischenfälle mit alkoholisierten Personen, so Schomaker. Davon sei aber nicht nur die Kirche, sondern auch ein nahes Krankenhaus und andere Einrichtungen betroffen. (KNA)