Gewalt durch Islamisten ausgesetzt

Menschenrechtler: Mehr Einsatz der Kirchen für Christen im Irak

Veröffentlicht am 22.08.2024 um 15:29 Uhr – Lesedauer: 

Göttingen ‐ Christen im Irak drohen zu verschwinden: Gewalt und das Erstarken des politischen Islam lassen immer mehr über Emigration nachdenken. Die Gesellschaft für bedrohte Völker sieht auch die Kirchen in Deutschland in der Pflicht.

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Die Kirchen in Deutschland sollten sich aus Sicht der Gesellschaft für bedrohte Völker stärker für verfolgte religiöse Minderheiten im Nahen Osten einsetzen. Im Irak etwa nehme die Zahl der Christen seit der US-Intervention im Jahr 2003 kontinuierlich ab, und sie seien der Gewalt von Islamisten ausgesetzt, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Göttingen. Gleiches gelte dort auch für Jesiden, Mandäer und Baha'i. Das Erstarken des politischen Islams lasse immer mehr Angehörige von Minderheiten über eine Auswanderung nachdenken.

"Durch politische Rückendeckung aus der Türkei, dem Iran oder Katar fürchten die radikalen Imame keine strafrechtlichen Konsequenzen durch die korrupten staatlichen Behörden", sagte der Nahostreferent der Organisation, Kamal Sido. Die Kirchen in Deutschland, aber auch die Bundesregierung müssten diese Missstände bei Gesprächen klarer benennen und Stellung beziehen. (KNA)