Menschenrechtsgruppe: Zunehmend falsche Anschuldigungen gegen Minderheiten

Christin in Pakistan wegen Blasphemie zum Tod verurteilt

Veröffentlicht am 20.09.2024 um 19:14 Uhr – Lesedauer: 

Islamabad ‐ Pakistan hat eines des strengsten Blasphemiegesetze der Welt. Erneut verhängte ein Gericht ein Todesurteil gegen eine Christin. Der Vorwurf: Sie habe im Internet Inhalte geteilt, die den Propheten Mohammed beleidigen würden.

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Ein Gericht in Pakistan hat eine Christin wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilt. Der Richter sah es als erwiesen an, dass die Mutter mehrerer Kinder im Internet abfällige Bemerkungen über den Propheten Mohammed geteilt hat, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews (Freitag) berichtete.

"Wir halten es für ein falsches Urteil, das auf Vorurteilen beruht", wird der Anwalt der Frau zitiert. "Der Richter hat sich nicht die Mühe gemacht, die Beweise zu prüfen." Die Verteidigung werde gegen das Urteil Berufung einlegen.

"Falsche Anschuldigungen"

Die pakistanische Menschenrechtsgruppe "Voice for Justice" äußerte ebenfalls Kritik: "Religiöse Minderheiten, insbesondere Christen, werden zunehmend mit falschen Anschuldigungen konfrontiert, die auf persönlichem Groll, Eigentumsstreitigkeiten oder religiöser Diskriminierung beruhen."

Pakistans Gesetze gegen Gotteslästerung gehören zu den strengsten der Welt. Im pakistanischen Strafrecht gilt Blasphemie, verstanden als Beleidigung des Islam und des Propheten Mohammed, als schwere Straftat und kann mit lebenslanger Haft oder Todesstrafe geahndet werden. (KNA)