Bistum Münster plant mit Defizit von 26 Millionen Euro
Das katholische Bistum Münster plant im Haushalt für seinen nordrhein-westfälischen Teil ein Defizit von 26,1 Millionen Euro ein. Erträgen von 741,7 Millionen Euro stünden Aufwendungen von 767,8 Millionen Euro gegenüber, teilte das zweitgrößte deutsche Bistum am Wochenende mit. Die Diözese zählt rund 1,67 Millionen Mitglieder, einschließlich dem niedersächsischen Teil, dem sogenannten Offizialatsbezirk Oldenburg.
Der Kirchensteuerrat beschloss den Angaben zufolge auf seiner Sitzung am Samstag, den Fehlbetrag aus der Ausgleichsrücklage zu finanzieren. Die Erträge blieben unter dem eigentlich notwendigen Niveau zurück, um die hohen Kosten etwa für Tarifsteigerungen oder Versorgungsabsicherungen zu finanzieren. Wegen weiter sinkender Mitgliederzahlen soll das Bistum nach dem Willen des Gremiums sparen: Die Aufwendungen sollen bis zum Jahr 2030 um 45 Millionen Euro im Vergleich zum Haushaltsplan 2025 sinken. Größter Posten bei den Erträgen ist im Haushaltsplan für 2025 mit 457,5 Millionen Euro oder 62 Prozent die Kirchensteuer. Gerechnet werde mit 10 Millionen Euro weniger als im Ansatz für den Haushalt 2024. Zu den Kirchensteuer-Erträgen hinzu kämen vor allem Zuwendungen für Schulen, Kirchengemeinden, den sozialen Bereich, Bildung und Kunst.
Zum NRW-Teil des Bistums Münster gehörten 2023 gut 1,4 Millionen Katholiken, wie es hieß. In zehn Jahren werde die Zahl wegen der demografischen Entwicklung und Austritten vermutlich bei rund 1,1 Millionen liegen. Die höchsten Aufwendungen fallen laut Etat mit 229,5 Millionen Euro bei den Kirchengemeinden an. Allein die Kitas schlügen mit rund 36,6 Millionen Euro zu Buche. Zweitgrößter Kostenfaktor seien die katholischen Schulen mit 46,1 Millionen Euro. Für "Soziales" (Caritas, Lebensberatung, Jugend-, Alten- und Krankenhilfe) werde 42,5 Millionen Euro ausgegeben, für die Verwaltung 31 Millionen Euro und für Bildung und Kunst 25,2 Millionen Euro. (KNA)