Emeritierter Salzburger Weihbischof Laun offenbar schwer erkrankt
Der emeritierte Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist offenbar schwer erkrankt. Der 81-Jährige befinde sich seit Mittwoch im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg, sein Zustand sei "kritisch, aber stabil", teilte das Erzbistum Salzburg am Donnerstag mit. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner sei mit Laun in Kontakt und bitte um das Gebet für den Geistlichen. Laun war von 1995 bis zu seinem altersbedingten Amtsverzicht im Oktober 2017 Weihbischof in Salzburg.
Laun wurde am 13. Oktober 1942 in Wien geboren. 1962 trat er in das Noviziat der Oblaten des Heiligen Franz von Sales (OSFS) in Eichstätt ein und legte 1966 die ewigen Gelübde ab. Ein Jahr später wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht. Nach Jahren als Erzieher, Kaplan und Religionslehrer beendete Laun 1973 im schweizerischen Fribourg sein Doktoratsstudium; 1981 habilitierte er sich an der Universität Wien in Moraltheologie und lehrte das Fach später als Professor an der Hochschule Heiligenkreuz und an der Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. 1995 wurde er von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Weihbischof von Salzburg ernannt und vom damaligen Erzbischof Georg Eder zum Bischof geweiht.
Laun gilt als prominenter konservativer Gegner von Papst Franziskus und löste mit skandalösen Aussagen wiederholt Kontroversen aus. Unter anderem sorgte er 2017 mit einem Text für Empörung, in dem er die "Gender-Ideologie" als Irrlehre bezeichnete, hinter der die "Lüge des Teufels" stehe. 2018 sprach er sich in einem weiteren Beitrag gegen die Anregung einiger deutscher Bischöfe aus, über Segnungsfeiern für homosexuelle Paare nachzudenken. Wörtlich schrieb er unter anderem: "Den Segen Gottes kann man für Sünder, aber nicht für die Sünde erbitten. Also könnte man kein Bordell einweihen, kein KZ oder Waffen segnen, die nicht ausschließlich zur Jagd oder zur legitimen Verteidigung bestimmt sind." 2020 gehörte Laun zudem zu den Unterzeichnern des Corona-Manifests des inzwischen exkommunizierten Erzbischofs Carlo Maria Viganò. (stz)