Pazifische Inselstaaten im Fokus der Spendenaktion

Monat der Weltmission eröffnet – Bingener: Eigene Lebensweise ändern

Veröffentlicht am 06.10.2024 um 15:04 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Der Klimawandel bedroht ihr Leben: Wegen steigender Meeresspiegel verlieren viele Menschen auf den pazifischen Inseln ihre Heimat. Der Monat der Weltmission, der nun offiziell eröffnet wurde, weist vor allem auf das Schicksal der Frauen hin.

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Die weltweit größte katholische Spendenaktion ist am Sonntag für Deutschland mit einem Gottesdienst in Hamburg eröffnet worden. Im Mittelpunkt des Monats der Weltmission stehen die pazifischen Inselstaaten Papua-Neuguinea, Vanuatu und die Salomonen. Sie seien besonders vom Klimawandel bedroht, so das katholische Hilfswerk missio. Zudem litten dort viele Frauen unter Ungerechtigkeit.

Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, rief im Gottesdienst dazu auf, die eigene Lebensweise zu ändern mit Blick auf die menschengemachte Erderwärmung, die vielen Menschen in den Inselstaaten die Lebensgrundlage nehme. Außerdem verwies er auf das Schicksal von Ordensfrauen im Libanon, die im Vorjahr im Mittelpunkt der Aktion gestanden hatten. Auch diese bräuchten gerade jetzt wieder besondere Solidarität, da sie mitten im aktuellen Kriegsgeschehen versuchten, den Menschen in ihrer Umgebung Zuflucht und Hilfe anzubieten.

"Wir sind nicht verantwortlich für den Klimawandel"

In den Pazifik-Staaten unterstütze missio zahlreiche kirchliche Klimaprojekte, hatte Bingener im Vorfeld erklärt. Beispielsweise stelle man Menschen Land zur Verfügung, wenn sie aufgrund steigender Meeresspiegel ihre Heimat verlassen müssten. Zudem engagiere sich die Organisation für bessere Bildung von Frauen und gegen den zunehmenden Hexenwahn und andere Menschenrechtsverletzungen.

Menschenrechtsaktivistin Helen Hakena ergänzte: "Wir sind nicht verantwortlich für den Klimawandel, und unsere Kinder sind es auch nicht. Aber wir werden hart von den Folgen dieser Entwicklung getroffen." Der steigende Meeresspiegel stelle ihre Heimatinsel Bougainville vor große Probleme: "Eines Tages werden wir aufwachen und die Insel wird nicht mehr da sein." Schon jetzt müssten viele Menschen umgesiedelt und in neue Gemeinschaften integriert werden.

Bild: ©KNA/Julia Steinbrecht (Archivbild)

Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, wies im Eröffnungsgottesdienst auf die Folgen des Klimawandels für die Inselstaaten hin.

Die Kommunikationschefin der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen wies auf das Problem hin, dass viele Mädchen und Frauen nicht zur Schule gehen können, was zu noch mehr Armut und Ungleichheit führe. "Ich sitze hier, weil ich die Möglichkeit hatte, eine Schule zu besuchen", so Schwester Daisy Anne Augustine: "Ich versuche den Frauen in meiner Heimat eine Stimme zu geben, denn sie brauchen Ihre Hilfe." Die Ordensfrau appellierte: "Seien Sie sich bei allem, was Sie tun, bewusst, welche Auswirkungen es auf das Leben armer Menschen hat."

In den nächsten Wochen sind Hakena, Augustine und weitere Gäste aus Papua-Neuguinea und den Salomonen in ganz Deutschland unterwegs, um über die Arbeit der Kirche in ihrer Heimat zu berichten. Sie stellen ihre Initiativen gegen Gewalt an Frauen und gegen die Zerstörungen durch die Folgen des Klimawandels vor. Papst Franziskus hatte sie auch kürzlich während seiner Reise in den Pazifik getroffen.

Der Aktionsmonat endet am 27. Oktober mit dem "Weltmissionssonntag", an dem in allen katholischen Gottesdiensten für das Hilfswerk gesammelt wird. Der Weltmissionsmonat wird gemeinsam von missio Aachen und missio München organisiert. (KNA)