Kardinal Steiner plädiert für Wiederbelebung des Frauendiakonats
Der deutschstämmige Kardinal und Erzbischof der brasilianischen Erzdiözese Manaus, Leonardo Ulrich Steiner, hat die Wiedereinführung des Frauendiakonats gefordert. In diesem Zusammenhang bezeichnete er die Rolle der Frau in der Kirche Amazoniens als grundlegend. "Wenn wir zu dem Schluss kommen, dass es in der Vergangenheit einen Frauendiakonat gegeben hat, warum führen wir ihn nicht wieder ein, so wie der ständige Diakonat wieder eingeführt wurde", sagte Steiner laut dem spanischen Portal "Religion Digital" am Samstag bei einer Pressekonferenz in Rom.
Diese Themen seien in der Kirche sehr umstritten, deshalb dürfe man nicht aufhören, über sie zu diskutieren und nachzudenken, so Steiner weiter. In der Frage der Diakonenweihe von Frauen sieht er daher die Notwendigkeit, einige Elemente zu vertiefen, vor allem auf historischer Ebene. In diesem Zusammenhang stellte Steiner fest, dass die gegenwärtige Situation "in der Kirche sehr schwierig ist, weil es in diesen Fragen Spannungen gibt". Steiner führte weiter aus, dass er Frauen, die einen Taufauftrag in seinem Erzbistum erhalten, "die Hände auflegt".
Noch viel zu besprechen
Der brasilianische Kardinal mit deutschen Wurzeln erinnerte auch an die Aussage des Papstes zur Frage der Diakonenweihe: "Es sei wichtig, weiter zu diskutieren, zu debattieren, die Diskussion voranzutreiben." Es gebe also noch viel zu besprechen, aber es dürfe nicht dazu kommen, dass "die Kirche gespalten wird".
Der 73-jährige Kardinal wurde 2019 zum Erzbischof für das Amazons-Bistum Manaus in Brasilien ernannt. Papst Franziskus erhob ihn im Jahr 2022 zum Kardinal und berief ihn im selben Jahr zum Mitglied des Dikasteriums für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens. Er stammt aus Südbrasilien, hat aber deutsche Wurzeln. Steiner ist einer der Teilnehmer der Weltsynode. (mtr)