Bestseller-Autor Frank Schätzing hält Religion für "Kinderglaube"
Bestseller Autor Frank Schätzing ("Der Schwarm") kann mit Religion nichts anfangen. "Religion ist, ihrer Theatralik entkleidet, Kinderglaube", sagte Schätzing dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwoch). "Würden wir weniger an Märchenwesen in Märchenhimmeln glauben und mehr an den Menschen in seiner Vielfalt, ginge es uns um einiges besser."
In seinem neuen Roman "Helden", der im Mittelalter spielt, sei die Religion aber aus historischen Gründen präsent. "Gott war einfach immer da. Ein Super-Kaiser. Die Vereinbarung, dass das Leben im Diesseits nur ein Vorleben war, wurde indes kaum angezweifelt." Insofern sei das Leben im Mittelalter stärker auf den Tod ausgerichtet gewesen, meint Schätzing. Man habe auf ein "noch besseres Leben" danach gehofft. "Vorausgesetzt, man hockte nicht 1.000 Jahre im Fegefeuer oder kam gleich ins höllische Tiefgeschoss."
Schon als Kind, so Schätzing, sei er zu der "beinharten Erkenntnis" gelangt, dass Menschen "die Götter erfunden haben statt andersherum". Die Existenz einer "Superintelligenz" schließe dies allerdings nicht aus. (KNA)