Uniformität sei kein Ziel der Benediktiner

Abtprimas Jeremias Schröder: Tradition nicht rigide verstehen

Veröffentlicht am 07.11.2024 um 09:26 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Seit einigen Wochen ist Jeremias Schröder oberster Benediktiner. Nun hat sich der Abtprimas zu seinem Traditionsverständnis geäußert. Ein starres Festhalten an alten Dingen ist für ihn der falsche Weg.

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Abtprimas Jeremias Schröder hat sich gegen einen starren Traditionsbegriff ausgesprochen. "Wer Tradition als rigide Vorgabe versteht, hat nicht viel begriffen", sagte Schröder der Wochenzeitung "Die Tagespost" (Donnerstag). Tradition bedeute für ihn zu beachten, dass es verschiedene Wege gebe, den christlichen Glauben zu leben.

Uniformität sei daher kein Ziel der Benediktiner, so der Chef des Ordens. Als Abtprimas sei es vielmehr seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass "Einheit hinter der Vielfalt Wirklichkeit bleibt", so Schröder weiter. Gerade die benediktinische Tradition lebe von klaren Konturen, die jedoch "mit viel Menschlichkeit gepaart" seien.

Jeremias Schröder aus der deutschen Erzabtei Sankt Ottilien wurde im September zum Abtprimas der Benediktiner gewählt. Damit ist er für acht Jahre der höchste Repräsentant des Benediktinerordens mit rund 22.000 Mitgliedern weltweit. (KNA)