Papst ernennt Andreas Geßmann zum Nachfolger von Wilhelm Zimmermann

Bistum Essen bekommt einen neuen Weihbischof

Veröffentlicht am 14.11.2024 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Im Juni 2023 hatte der Papst den Rücktritt des Essener Weihbischofs Wilhelm Zimmermann angenommen – ihn aber im Amt belassen, bis es einen Nachfolger gibt. Jetzt haben Vatikan und Bistum mitgeteilt, wer neuer Weihbischof im Bistum Essen wird.

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Pfarrer Andreas Geßmann wird neuer Weihbischof im Bistum Essen. Das teilte die Diözese am Donnerstag mit. Der 55-Jährige wird demnach Nachfolger von Weihbischof Wilhelm Zimmermann. Papst Franziskus hatte den altersbedingten Amtsverzicht Zimmermanns im Juni 2023 zwar angenommen, aber ihn zugleich gebeten, im Amt zu bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Bischof Franz-Josef Overbeck würdigte Geßmann als "tatkräftigen und empathischen Pfarrer". Viele Menschen würden ihn in seiner bisherigen Pfarrei in Essen-Stehle als zugewandten Seelsorger kennen, "der sich zudem zusammen mit seiner Pfarrei immer wieder den vielen gesellschaftlichen Herausforderungen im Essener Osten stellt, um diese als Kirche konstruktiv mitzugestalten", so der Bischof. Er freue sich darauf, künftig gemeinsam mit Geßmann "unseren Weg im Bistum weiterzugehen und auch einen Ruck nach vorne zu wagen – mit viel Gott- und Menschenvertrauen". 

Geßmann selbst betonte in der Pressemitteilung des Bistums, nach der Nachricht von Nuntius Nikola Eterovic zunächst sprachlos gewesen zu sein. Nun sei er aber voller Respekt vor der großen Aufgabe und "voll Freude über das Vertrauen, das Papst Franziskus in mich setzt". Christinnen und Christen hätten eine Botschaft der Hoffnung und der Zuversicht, dass auch in krisenhaften Zeiten Gott uns nicht alleine lässt". Diese Botschaft wolle er als Weihbischof angesichts der vielen Umbrüche und Veränderungen in der Gesellschaft und in der Welt immer wieder starkmachen. 

Promotion zu neuen geistlichen Bewegungen

Geßmann wurde 1969 in Wesel geboren und machte zunächst einen Fachhochschul-Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt. Von 1992 bis 1995 arbeitete er als Beamter bei der Stadtverwaltung Wesel, bevor er sich für Studium der Katholischen Theologie in Bochum und München entschied. 2002 wurde Geßmann zum Diakon und 2003 zum Priester geweiht. Es folgten Stationen in der Pfarrseelsorge in den Pfarreien St. Andreas in Essen-Rüttenscheid (2003-2007) und in der Gemeinde St. Mariä Empfängnis in Essen-Holsterhausen (2007-2013).

2014 promovierte Geßmann im Fach Pastoraltheologie. Seine Dissertation trägt den Titel "Chance oder Störfaktor? Die Beziehung zwischen kommunikativen Glaubensmilieus und Pfarrei". Anschließend wirkte er als Pastor in der Pfarrei St. Antonius in Essen (2013-2016) und zuletzt als Pfarrer an der Pfarrei St. Laurentius in Essen (2016-2024). Die Bischofsweihe Gaßmann soll am 2. Februar 2025 im Essener Dom stattfinden. Als Wahlspruch entschied Geßmann sich für den biblischen Vers "Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium" aus dem Markusevangelium.

Weihbischöfe werden auch Auxiliar- oder Hilfsbischöfe genannt und sind vollständig geweihte Bischöfe mit Mitra, Hirtenstab und Siegelring, die allerdings keiner eigenen Diözese vorstehen, sondern als Titeldiözese ein untergegangenes Bistum zugewiesen bekommen. Weihbischöfe unterstützen den Diözesanbischof in seinem Hirtenamt und übernehmen häufig Weihehandlungen, wie Firmungen, Priester- und Diakonenweihen. Außerdem sind sie häufig für besondere Felder der Seelsorge oder für bestimmte Personengruppen innerhalb der Diözese zuständig. (cbr)