Erzbistum Köln zieht positive Bilanz

Kardinal Woelkis Beratergremium tagte erstmals nach strittiger Reform

Veröffentlicht am 18.11.2024 um 16:49 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Die neue Struktur des Diözesanpastoralrats im Erzbistum Köln hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt. Die Erzdiözese zieht nun eine positive Bilanz zum ersten Termin des reformierten Gremiums.

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Kardinal Rainer Maria Woelkis oberstes Beratungsgremium hat erstmals nach seiner umstrittenen Reform getagt. Am 16. November kam der Diözesanpastoralrat des Erzbistums Köln zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen, wie die Erzdiözese am Montag mitteilte. Die Entscheidung Woelkis, die Mitgliederzahl des Gremiums zu reduzieren und einige Vertreter per Losverfahren zu bestimmen, war auf Kritik insbesondere der Vertretung der katholischen Laien gestoßen.

Der Rat berät den Erzbischof in Fragen der Seelsorge und war in den vergangenen Jahren Ort kontroverser Diskussionen. Ihm gehörten bislang bis zu 75 Mitglieder an. Jetzt gibt es nur noch bis zu 51 Mitglieder. 18 Plätze wurden in einem offenen Losverfahren an Laien, also Gläubige ohne Weihe, vergeben. Die gewählte Vertretung der katholischen Laien, der Diözesanrat, entsendet nur noch 2 Delegierte statt wie früher 10. Das Gremium sprach von einem "geschönten Beteiligungsprozess, um unliebsame Meinungen und Personen aus dem Gremium herauszuhalten".

Erzbistum zieht positives Fazit

Das Erzbistum hingegen zog ein positives Fazit zur ersten Sitzung des neu formierten Rates. "Inspiriert von der Weltsynode, die im Oktober in Rom zu Ende ging, steht dabei eine Haltung des aufeinander Hörens und des Gebets im Fokus", hieß es. Die neu gelosten 18 Mitglieder ermöglichten eine breitere Repräsentation von Gläubigen. Knapp 80 Prozent der Mitglieder seien nun Laien. Und nur noch etwa ein Drittel stehe in Diensten des Erzbistums Köln.

Beim Losverfahren habe das Erzbistum besonders darauf geachtet, junge Menschen und Leute aus städtischen wie ländlichen Gemeinden anzusprechen, hieß es. So seien nun sechs Personen unter 30 Jahren vertreten statt wie bisher eine. Über die sechs frei zu berufenden Mitglieder werde zudem eine diverse Zusammensetzung des Rates ermöglicht. Der Frauenanteil liege jetzt bei 40 Prozent. (KNA)