Überschuss für Bedürftige
"Finanzen betrachten wir nicht als Selbstzweck", schreibt Bischof Gebhard Fürst in seinem Vorwort zum Jahresbericht. Wichtig sei daher stets, Transparenz darüber herzustellen, "in welchem inhaltlichen Kontext unsere Haushaltswirtschaft steht". So unterstützt das Bistum mit den Erträgen aus den Anlagevermögen verschiedene soziale Initiativen. Überschüsse in Höhe von knapp 735.000 Euro gingen an den Franziskusfonds für sozial bedürftige Menschen und die Weiterentwicklung der Klosteranlage in Weingarten.
Der Franziskusfonds wird unter dem Dach des Bistums verwaltet und unterstützt neben Wohnungslosenhilfe Hilfsangebote von Kirchengemeinden und dem Caritasverband der Diözese. Beim Kloster Weingarten soll eine Anlaufstelle für Pilger und Café als Ort der Integration für Behinderte entstehen. Außerdem ist die Sanierung des Kreuzgangs geplant. Das Kloster hatte im vergangenen Jahr auch bundesweit Aufmerksamkeit erregt, weil dort auf Initiative des Bischofs Flüchtlinge untergebracht wurden.
Weitere Mittel fließen in kirchliche Internate und den Erhalt von Kirchengebäuden wie zuletzt in die Sanierung der Konviktskirche in Ehingen. Das Bistum Rottenburg-Stuttgart ist laut Finanzbericht auch Treuhandverwalter der Mittel der kirchlichen "Veronika-Stiftung". Das Volumen beträgt 32 Millionen Euro. Der Stiftungszweck ist die Begleitung von kranken und sterbenden Menschen.
Nach Angaben von Bischof Fürst geht es der Diözese Rottenburg-Stuttgart und dem Bistum Rottenburg-Stuttgart "finanziell gut". Eine Unterscheidung ist notwendig, da der Bistumshaushalt unabhängig vom jeweiligen diözesanen Etat ist, der vor allem auf Kirchensteuereinnahmen und Staatsleistungen beruht. Zur langfristigen Sicherung kirchlicher Aufgaben kann das Bistum laut eigener Auskunft auf Rücklagen von 29,6 Millionen Euro zurückgreifen. Aus Rücklage für die Altersversorgung seien 41 Millionen Euro aufgebaut worden. Im vorgelegten Finanzbericht findet sich auch eine Übersicht für 2015. Hier beträgt das Volumen des Diözesanhaushaltes rund 360 Millionen Euro. (mit Material von KNA)