Bis 1995 gesetzlicher Feiertag in ganz Deutschland

Buß- und Bettag: So viele Deutsche kennen die Bedeutung

Veröffentlicht am 20.11.2024 um 10:40 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Am 20. November ist Buß- und Bettag, einzig in Sachsen ist an diesem Feiertag noch arbeitsfrei. Aber was wird am Buß- und Bettag eigentlich gefeiert? Das wissen die wenigsten.

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Bis 1995 war der Buß- und Bettag in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag, heute ist nur noch in Sachsen an diesem Tag arbeitsfrei. Aber was genau wird an Buß- und Bettag gefeiert? Das wissen die wenigsten, wie eine aktuelle Umfrage des YouGov-Meinungsforschungsinstituts belegt. Laut der repräsentativen Befragung von knapp 4.800 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland, können mehr als 60 Prozent nicht erklären, welche Bedeutung der Buß- und Bettag für christliche Gläubige hat. 28 Prozent der Befragten kennen hingegen die Bedeutung des Feiertags.

Der Buß- und Bettag, der dieses Jahr am 20. November gefeiert wird, ist ein evangelischer Feiertag, der zur Besinnung auf eigene Schuld, zu innerer Einkehr, Buße, Umkehr und Neuorientierung aufruft. Er wurde als bundesweiter gesetzlicher Feiertag ab 1995 als Beitrag zur Finanzierung der Pflegeversicherung abgeschafft. In Bayern haben die Schüler allerdings bis heute keinen Unterricht, während die Lehrer den Tag in der Regel für Fortbildungen nutzen.

Bußzeiten gab und gibt es in fast allen Religionen der Welt. Dabei sollen häufig Notsituationen und mögliche Strafen Gottes durch eine gemeinsame Besinnung auf Schuld abgewendet werden. In Deutschland wurden Bußtage seit dem Mittelalter beispielsweise in Zeiten von Pestseuchen anberaumt. Auch im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und angesichts der Türkenkriege setzten Kirchen und weltliche Macht immer wieder regionale Bußtage fest. (KNA)