Betroffeneninitiative rechnet mit Anfragen wegen Missbrauchs-"Tatort"
Der Missbrauchsbetroffene Matthias Katsch erhofft sich von der aktuellen "Tatort"-Folge eine Ermutigung für andere Betroffene, sich Hilfe zu suchen. Er rechnet auch mit mehr Beratungsanfragen bei der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, wie er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag sagte. Katsch ist Sprecher des Vereins.
Bei der "Tatort"-Folge "Schweigen" mit dem Schauspieler Wotan Wilke Möhring am Sonntag geht es um Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Katsch warb dafür, dass Katholiken und Katholikinnen die Bischöfe zu mehr Aufarbeitung von Missbrauch drängen.
"Ausgesprochen gelungen"
Katsch, der die "Tatort"-Folge bereits sehen konnte, betonte, als Betroffener halte er sie für ausgesprochen gelungen. Sie kondensiere in einer nachvollziehbaren, fiktiven Handlung viele tausend Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester. Der im Film gezeigte Umgang der Vorgesetzten und Kollegen des Täters bildeten sehr gut ab, wie tatsächlich in der Vergangenheit mit diesen Verbrechen innerkirchlich umgegangen worden sei.
Der Verein Eckiger Tisch setzt sich seit mehr als zehn Jahren für Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ein und unterstützt sie durch Beratungsangebote, Aufklärungsarbeit und den Einsatz für angemessene Entschädigung. Katsch ist zudem Mitglied der bundesweiten unabhängigen Aufarbeitungskommission. (KNA)