Vorladungen konnten nicht zugestellt werden

Räumungsklage gegen Schisma-Klarissen: Gerichtstermin verschiebt sich

Veröffentlicht am 13.12.2024 um 11:50 Uhr – Lesedauer: 

Burgos/Madrid ‐ Haben die schismatischen Klarissen die Räumung ihres Klosters absichtlich hinausgezögert? Dieser Verdacht steht im Raum, denn einige Schwestern sind nicht auffindbar, weshalb die gerichtlichen Vorladungen nicht zugestellt werden konnten.

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Ist es ein letzter Hoffnungsschimmer für die schismatischen Klarissen im spanischen Belorado, denen die Räumung ihres Klosters droht? Die für die kommende Woche angesetzte Anhörung wurde vom zuständigen Gericht verschoben, teilte das Erzbistum Burgos am Donnerstag mit, auf dessen Gebiet der Konvent liegt. Als Grund dafür habe das Gericht angeführt, dass es nicht möglich gewesen sei, die amtlichen Vorladungen den exkommunizierten Ordensfrauen und weiteren Personen zuzustellen, die sich unerlaubt auf dem Gelände des Klosters aufhalten sollen. Sobald dies geschehen sei, werde ein neuer Termin angesetzt. Das Gericht halte jedoch den 23. Januar als Termin der Räumung aufrecht, so die Erzdiözese.

Dass es nicht möglich sei, in Klausur lebenden Ordensfrauen einen Brief zuzustellen, weil nicht bekannt ist, wo sie sich aufhalten, sorgte beim spanischen Magazin "Vida Nueva" für Irritationen. Nach Angaben von Fachanwälten für Mietrecht sei ein "Verschwinden von der Bildfläche" ein übliches Verhalten in der Hausbesetzer-Szene, um eine Gerichtsentscheidung über die Räumung einer Immobilie hinauszuzögern, so das auf kirchliche Themen spezialisierte Medium. Als Beispiel nannte "Vida Nueva" eine mögliche Entsendung einiger Schwestern in den Konvent in Orduña, der zum Hauptkloster der Klarissen in Belorado gehört.

Räumungsklage auch für Konvent in Derio

Das Erzbistum Burgos teilte zudem mit, dass auch für den zu den schismatischen Klarissen gehörenden Konvent in Derio eine Räumungsklage vom zuständigen Gericht in Bilbao angenommen worden sei. Wer sich ohne Erlaubnis dort aufhalte, müsse das Gelände des Klosters verlassen. Die Ex-Klarissen haben nun zehn Tage, um Rechtsmittel gegen diesen Beschluss einzulegen. Der Konvent in Derio ist laut Medienberichten seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 unbewohnt. Er machte vor einigen Tagen Schlagzeilen, weil die Ordensfrauen dort vor einigen Jahren dämonische Aktivität erfahren haben wollen.

Im Mai hatten sich die Klarissen von Belorado einem schismatischen Bischof angeschlossen und sich damit von der katholischen Kirche losgesagt. In den folgenden Monaten wurden sie exkommuniziert und unterstellten sich einem anderen schismatischen Bischof, der sich derzeit mit einigen Anhängern unerlaubt im Kloster in Belorado aufhalten soll. Mit Blick auf die drohende Räumung haben die schismatischen Klarissen erklärt, den Konvent nicht verlassen zu wollen. Eine vom Erzbistum Burgos vorangetrieben Räumung des Klosters ist möglich, da es sich bei dem Konvent nicht um Privatbesitz der schismatischen Schwestern, sondern Kirchenvermögen handelt. Versuche der ehemaligen Klarissen, das Kloster in einen zivilrechtlichen Verein umzuwandeln und damit die Kontrolle über das Gebäude zu behalten, scheiterten zuvor. (rom)