Vatikan mildert Sanktion gegen Pfarrer wegen Pegida-Auftritt ab

"Unverhältnismäßige" Maßnahme

Veröffentlicht am 24.07.2015 um 12:48 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Münster

Münster/Vatikanstadt  ‐ Der Vatikan hat Sanktionen gegen den Emmericher Pfarrer Paul Spätling abgemildert. Der Geistliche war bei einer Pegida-Demonstration aufgetreten, worauf ihm der Münsteraner Bischof Felix Genn die Predigtvollmacht entzog. Das hält Rom für überzogen.

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Spätling war zu Jahresbeginn bei einer Pegida-Demonstration in Duisburg aufgetreten. Davon hatte Genn sich distanziert, dem Ruhestandsgeistlichen die Predigtbefugnis entzogen und ihm öffentliche Auftritte im Namen der Kirche untersagt.

Bistumssprecher begrüßt erneutes Verbot öffentlicher Äußerungen

Zur Begründung hieß es, der Pfarrer habe mit seinen Äußerungen die Grundlagen für rechte Ideologien, Fremdenfeindlichkeit und für ein Gegeneinander der Religionen gelegt und seine Autorität als Pfarrer und Priester missbraucht. Gegen die Sanktionen legte Spätling in Rom Beschwerde ein.

Bistumssprecher Stephan Kronenburg begrüßte die Bestätigung des Verbots öffentlicher Äußerungen. Damit seien Auftritte wie bei der Pegida-Demonstration ausgeschlossen. "Wir hätten uns gewünscht, dass auch das Predigtverbot grundsätzlich bestätigt worden wäre", sagte er der KNA. Entscheidend sei aber der Hinweis der Kongregation bei der "Modifikation des Predigtverbots", was eine Predigt beinhalten darf. Darin habe es um die Auslegung der Heiligen Schrift und die Erklärung von Glaubenswahrheiten zu gehen. "Auch hieran hat sich Pfarrer Spätling künftig zu halten", so Kronenburg. (KNA)