Mit Dank und Zuversicht geht man aufmerksamer durchs Leben
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"Dem Vergangenen: Dank! – Dem Kommenden: JA!" – Ein bekannter Aphorismus des ehemaligen UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld, wie geschaffen für einen Rück- und Ausblick in Situationen der Lebenswende wie auch für den Jahreswechsel.
"Dem Vergangenen: Dank!" – Da denkt man vermutlich zuerst an das, was man in diesem Jahr geschafft hat, ob es nun große Leistungen und Erfolge sind oder einfach der in Treue gelebte Alltag in Familie, Beruf, Beziehungen. Aber unter diesem Dank läuft auch das, was uns geschenkt worden ist – durch andere Menschen oder durch das, was der eine einen glücklichen Zufall nennt, während ein anderer darin die Spuren Gottes wahrnimmt.
Kann auch das Verkorkste, nicht Gelungene, Schmerzhafte unter diesen Dank fallen? Ich will hier keine Pauschalantwort geben, und es gibt Erfahrungen, die einfach nur grauenhaft sind und bleiben. Aber der erste Teil dieses Aphorismus' kann helfen, in eine Haltung der Dankbarkeit hineinzuwachsen – Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Leben, für das große Geschenk des Lebens und sogar für manche Erlebnisse, die unser Leben durchkreuzen.
"Dem Kommenden: JA!" – Auch hier fallen einem zunächst mal die Pläne und Ereignisse ein, die man schmiedet und denen man entgegenfiebert. Und auch hier lohnt es sich, tiefer zu bohren und zu versuchen, auch die Dinge zu bejahen, die man sich nicht unbedingt ausgesucht hätte. Dabei gilt es, nicht in einen oberflächlichen Optimismus zu verfallen und sich Unangenehmes schönzureden, sondern eine Haltung einzunehmen und einzuüben: das anzunehmen, was das Leben insgesamt und das neue Jahr 2025 im Speziellen mit sich bringt. Mit offenen Händen gelingt das übrigens leichter als mit geballten Fäusten…
"Dem Vergangenen: Dank! – Dem Kommenden: JA!" – Persönlich mag diese Haltung helfen, aufmerksamer, gelassener und neugieriger durch das Leben zu gehen, sich verdankt und getragen zu wissen und sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Gemünzt auf unsere Zivilgesellschaft und auch unsere Kirche(n) rückt dieser Aphorismus Vergangenheit und Zukunft in das rechte Verhältnis: Der "guten alten Zeit" hinterherzutrauern oder sie zu glorifizieren, sich dem Kommenden und seinen Herausforderungen misstrauisch oder ängstlich zu verschließen führt in die Sackgasse.
Die Autorin
Ricarda Menne ist Lehrerin für Englisch, Geschichte und katholische Religion.
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.