Veröffentlichungen zur Reformation und Kirche in der NS-Zeit

Mit 99 Jahren: Ältester Priester des Bistums Eichstätt gestorben

Veröffentlicht am 12.01.2025 um 15:06 Uhr – Lesedauer: 

Eichstätt  ‐ Am 5. Januar hatte der Kirchenhistoriker Ernst Reiter noch das Alter von 99 Jahren erreicht. Doch am Sonntagmorgen schloss der älteste Eichstätter Diözesanpriester für immer die Augen. In 27 Jahren als Professor prägte er Generationen von Theologen.

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Das Bistum Eichstätt trauert um seinen ältesten Diözesanpriester. Der emeritierte Kirchenhistoriker Ernst Reiter starb am Morgen des 12. Januar, wie die Pressestelle der Diözese am Sonntag mitteilte. Sieben Tage zuvor war er 99 Jahre alt geworden. Der gebürtige Mittelfranke lehrte von 1964 bis 1991 an der heutigen Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Einem breiten Publikum wurde er durch Veröffentlichungen zur Reformationsgeschichte, zur Rolle der Kirchen im Nationalsozialismus sowie zur Eichstätter Diözesangeschichte bekannt.

Der 1926 im mittelfränkischen Hilpoltstein geborene Reiter empfing 1953 in Eichstätt die Priesterweihe. Von 1955 bis 1960 leitete er dort das bischöfliche Knabenseminar Sankt Wunibald und unterrichtete an einem Gymnasium Religionslehre. Nach einem weiterführenden Studium folgte 1963 die Promotion, im Jahr darauf übernahm Reiter zunächst vertretungsweise die Professur für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt, der späteren KU. Ab 1968 war er Hochschulprofessor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte. In den 27 Jahren als Professor habe er "mehrere Generationen von Theologen geprägt, denen er bis heute in Erinnerung geblieben ist", heißt es in der Mitteilung der Diözese.

Der Wissenschaftler übte zudem eine Reihe weiterer Ämter aus. Von 1968 bis 1976 war er Ökumenebeauftragter des Bistums Eichstätt, von 1972 bis 1976 Vorsitzender der diözesanen Ökumenekommission. Das Amt des Spirituals für die Benediktinerinnen der Abtei Sankt Walburg in Eichstätt, das Reiter 1983 übernommen hatte, gab er erst 2015 ab. 2010 wurde der Kirchenhistoriker von Bischof Gregor Maria Hanke in die Kommission des Seligsprechungsverfahrens für den Jesuitenpater Jakob Rem (1546-1618) berufen. (cbr/KNA)