Weltanschauungsbeauftragter: KI kann Religionsfreiheit schaden
Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe, hat vor den Gefahren der Künstlichen Intelligenz (KI) für die Religionsfreiheit gewarnt. Der Grund dafür sei, dass KI immer den sogenannten Mainstream zu bevorzugen drohe, sagte Schwabe in der am Sonntag auf Bayern 2 ausgestrahlten Hörfunksendung "Glauben, Zweifeln, Leben". Dies habe letztlich negative Folgen für religiöse Minderheiten, die dadurch ins Abseits oder gar in Gefahr geraten könnten.
KI sei weder neutral noch wertungsfrei, führte der SPD-Politiker aus. "Es gibt Menschen dahinter, die füttern Künstliche Intelligenz und wenn da Menschen sind, die Vorurteile haben, dann können sich Vorurteile verstärken." Er plädierte dafür, die Sozialen Medien zu regulieren, damit "Fake News", Hass und Hetze sich nicht frei entfalten könnten. Ansonsten seien sie hochgefährlich für die Demokratie sowie die Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Die Europäische Union sollte sich ihrer Stärke bewusst werden und ihre schon vorhandenen Regeln entsprechend anwenden, so Schwabe. Im Ernstfall müsse sie auch Verbote aussprechen und Strafen verhängen.
Die aktuelle Lage für die Religions- und Weltanschauungsfreiheit nannte Schwabe schwierig. Dies gelte aber für Menschenrechtsfragen insgesamt. Beides hänge miteinander zusammen. Im Grunde könnten nur drei Prozent der Menschen ihren Glauben ohne Einschränkungen ausüben. Darüber zu reden, sei ganz wichtig. "Denn das, was autoritäre Regime am meisten fürchten, ist Information. Und was sie am besten finden würden, ist, wenn wir schweigen würden." (KNA)
