Papst: Habe nach Vergewaltigungs-Beichte keine Absolution erteilt
Die Vergewaltigung eines Dienstmädchens war die einzige Sünde, für die der heutige Papst einst als Beichtvater in Argentinien keine Absolution erteilen konnte. In seiner am Dienstag veröffentlichten Autobiografie "Hoffe" erzählt Franziskus von einem Anwalt, der in Buenos Aires in seinen Beichtstuhl kam: "In hochmütigem Tonfall begann er, mir lauter Bagatellen zu erzählen. Um dann von einem Augenblick auf den anderen und im selben saloppen Tonfall zu gestehen, dass er das Dienstmädchen vergewaltigt hatte."
Laut Franziskus sagte ihm der Mann: "Leute wie die sind ohnehin für alles da. Sie sind nicht wie wir." Auf weitere Nachfragen habe der Beichtende empört reagiert und sei weggegangen. Dies sei das einzige Mal in über 50 Jahren Priesteramt gewesen, dass er die Absolution nicht habe erteilen können, so der Papst.
Die Absolution ist die Vergebung der Sünden, die ein Mensch in der Beichte dem Priester eingesteht. Diese Lossprechung durch den Priester ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Dazu zählen echte Reue, klares Bekenntnis und eine angemessene Buße. Regelmäßig fordert Papst Franziskus von Priestern, bei der Beichte nicht allzu kritisch zu sein und Beichtende von allen Sünden freizusprechen. "Das Sakrament der Buße ist nicht da, um zu quälen, sondern um Frieden zu geben", sagte der Papst 2023 bei einem Treffen mit Priestern in Rom. "Vergebt alles, alles, alles!" (KNA)