Gemeinschaft sieht verzerrte Fakten, Verschwörungstheorien und glatte Lügen

Opus Dei wehrt sich mit "Faktencheck" gegen Buch

Veröffentlicht am 15.01.2025 um 14:15 Uhr – Lesedauer: 

Irondale/Washington ‐ Der Autor habe positive Informationen über Opus Dei weggelassen: Bei der Personalprälatur ist man entrüstet über ein Buch – und begegnet den dort erhobenen Anschuldigungen mit einem langen "Faktencheck".

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Als Antwort auf das im Oktober 2024 veröffentlichte Buch "Opus" hat das Opus Dei ("Werk Gottes") zu Wochenbeginn ein rund hundert Seiten langes Dokument mit Klarstellungen und Faktenüberprüfungen veröffentlicht. Wie das private katholische Mediennetzwerk CNA/EWTN am Dienstag berichtete, wirft Opus Dei dem Buch vor, ein falsches Bild zu zeichnen, das auf verzerrten Fakten, Verschwörungstheorien und glatten Lügen beruhe.

Der Journalist Gareth Gore beschreibe Opus Dei als geheimnisvolle, ultrakonservative katholische Sekte, die ihre radikale Agenda innerhalb der Kirche rund um den Globus vorantreibe, indem sie Milliarden von Dollar verwende, die von einer der größten Banken der Welt abgezweigt würden.

Historische Anschuldigungen

Die katholische Organisation betont in der Einleitung des Textes, man habe dem Journalisten für seine Recherchen umfassende Zusammenarbeit gewährt. Doch er habe "nicht eine einzige gute Tat von irgendjemandem im Opus Dei" aufgezeichnet und "nicht eine einzige Antwort des Opus Dei auf die vielen Anschuldigungen" sei im Buch enthalten.

"Opus" fasse auf mehr als 400 Seiten Kritik zusammen, die das Opus Dei seit seiner Gründung im Jahr 1928 erhalten habe. Viele dieser Fragen seien bereits in den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren behandelt worden. Weil die damals gegebenen Antworten im Internet nicht leicht zu finden seien, biete sich nun die Chance, den Lesern auch ältere Klarstellungen neu zugänglich zu machen.

"Wahrheit von Unwahrheit trennen"

Daher habe sich das Kommunikationsteam des Opus Dei entschieden, in einem eigenen Dokument eine wesentliche Perspektive festzuhalten, "die der Autor den Lesern des Buches vorenthalten habe", wie es zu Beginn des Dokuments heißt. Die aus Italien, Großbritannien, Argentinien, Spanien und den USA stammenden Autorinnen und Autoren des Textes betonen, ihr Anliegen sei, "die Wahrheit von der Unwahrheit zu trennen, zwischen Wahrheiten, Halbwahrheiten, Lügen sowie Urteilen und Interpretationen über Absichten zu unterscheiden und falsche Darstellungen durch die Angabe des Kontextes und zusätzliche Erklärungen zu klären". Darüber hinaus bemühe man sich, auf jegliche Kritik zu hören und daraus zu lernen.

Das Opus Dei wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975, Foto oben) als katholische Laienbewegung gegründet. Weltweit gehören dem Werk rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an. (KNA)