Magdeburger Bischof ruf zu mehr Ehrlichkeit im Wahlkampf auf

Feige: Welt nicht Fanatikern und Extremisten überlassen

Veröffentlicht am 26.01.2025 um 11:59 Uhr – Lesedauer: 

Magdeburg ‐ "Überlassen wir unsere Welt nicht Fanatikern und Extremisten, Psychopaten und Oligarchen": Bischof Gerhard Feige hat zu mehr Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit im Bundestagswahlkampf aufgerufen. Gerade auch Christen seien dabei gefordert.

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Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat zu mehr Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit im Bundestagswahlkampf aufgerufen. "Selbst wenn nicht bewusst und dreist in die Irre geführt oder getäuscht werden soll, sind es doch Halbwahrheiten und Vereinfachungen, vage Versprechungen und ausweichende Antworten, die aus strategischen Gründen oftmals eine Rolle spielen", sagte er am Sonntag in der Magdeburger Kathedrale. Es bestehe eine gewisse Tragik darin, dass Politiker, die sich bemühten, offen und ehrlich zu kommunizieren, zunehmend weniger Zustimmung fänden als solche, "die mit dem Gift der einfachen Lösungen daherkommen".

"Überlassen wir unsere Welt nicht Fanatikern und Extremisten, Psychopaten und Oligarchen, Tyrannen und Diktatoren", mahnte der Bischof. "Setzen wir uns vielmehr mit all unseren Kräften und Möglichkeiten für Wahrheit und Gerechtigkeit ein, Solidarität und Nächstenliebe, Anstand und Respekt, ein friedliches Miteinander und die Achtung vor der Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen."

"Verlieren wir nicht die Hoffnung!"

Hier seien gerade auch Christen gefragt, sich pro-aktiv zu engagieren: "Auch wenn wir nicht gefragt werden, sollten wir Gleichgültigkeit und Furcht ablegen und uns mit unseren christlichen Idealen entschieden und mutig in die gegenwärtigen Entwicklungen einmischen", betonte Feige. "Nehmen wir diese Herausforderung an! Verlieren wir nicht die Hoffnung!"

Die Menschen erwarteten konkrete Lösungen, aber auch ehrliche Antworten, Transparenz und Verlässlichkeit, Bürgernähe und Bodenständigkeit, so Feige weiter. Weil die gesellschaftliche Gemengelage aber oftmals anders erfahren werde, gebe es viel Enttäuschung und Frustration. Eine Demokratie lebe nicht von Feindbildern oder einem Rückfall in archaische Verhaltensweisen, sondern von einem engagierten Austausch der Argumente und einer verantwortungsbereiten Zivilcourage. (KNA)