Elke Büdenbender: Kirche muss für Geschlechtergerechtigkeit kämpfen
Die katholische Kirche muss mehr für Geschlechtergerechtigkeit tun – das ist die Forderung von Elke Büdenbender. Die Kirche könne "durch ihre Botschaft der Nächstenliebe und Solidarität dazu beitragen, stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen und die Vielfalt von Lebensentwürfen zu fördern", betonte die Frau des Bundespräsidenten in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (Februar). Es gehe um soziale Gerechtigkeit, politische Teilhabe, rechtliche Gleichstellung und die Aufhebung von Machtstrukturen.
"Ich finde, die Kirche hat das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Förderung von Frauenrechten und der Schaffung einer gerechteren Gesellschaft zu spielen", erklärte die Richterin. "Sie kann die Männer überzeugen, Aufgaben zu übernehmen, die als vermeintlich weiblich konnotiert sind. Sie kann durch ihre Botschaft der Nächstenliebe und Solidarität dazu beitragen, stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen und die Vielfalt von Lebensentwürfen zu fördern."
Dass Frauen in der katholischen Kirche keine Priesterinnen oder Bischöfinnen werden können, bezeichnete Büdenbender als nicht mehr zeitgemäß. Die Kirche dürfe auf die weibliche Perspektive nicht verzichten. Auch die Bibel kenne viele Beispiele für Frauen in geistlichen Leitungsaufgaben. "Es ist entscheidend, dass sich sowohl die katholische Kirche, als auch die Gesellschaft insgesamt dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit verschreiben", betonte sie. Die bedeute nicht nur die rechtliche Gleichstellung von Frauen, sondern auch die Veränderung kultureller Normen und die Aufhebung von Machtstrukturen. "Es ist eine Herausforderung, die uns alle betrifft und die wir nur gemeinsam bewältigen können." (cbr/KNA)