Schulleiter: Missbrauchsskandal hat Canisius-Kolleg nicht geschadet
15 Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals am Berliner Canisius-Kolleg zieht der heutige Schulleiter Jan Bernhardt eine positive Bilanz der Aufarbeitung. "Die Art und Weise, wie die Schulgemeinschaft und der Jesuitenorden als Träger der Schule damit umgegangen ist, hat dazu geführt, dass ein Schaden verhindert worden ist", sagte er am Dienstag dem Kölner Internetportal "domradio.de".
Die Verantwortlichen hätten Transparenz gezeigt und immer auch nach außen kommuniziert, welche Konsequenzen aus dem Skandal für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu ziehen seien, fügte der Schulleiter hinzu. "Dass diese Schule weiterhin gut existiert, hängt ganz viel damit zusammen, dass wir das auch weiterhin als unsere Verpflichtung wahrnehmen, was da 2010 passiert ist."
Teil der Schulgeschichte
Das Canisius-Kolleg feiert in diesem Jahr den hundertsten Geburtstag. Bernhardt sagte dazu, der Missbrauchsskandal gehöre zur Schulgeschichte dazu; er sei eine tägliche Herausforderung in der pädagogischen Arbeit. "Es ist für uns auch eine Frage, die nach innen ganz zentral ist. Es ist Teil unseres Selbstverständnisses als pädagogischer Ort, als Herausforderung, die da ist."
Im Januar 2010 waren am Canisius-Kolleg in Berlin zahlreiche Missbrauchsfälle publik geworden. Das löste in der Folge einen bundesweiten Missbrauchsskandal in zahlreichen kirchlichen, aber auch anderen Einrichtungen aus. (KNA)