"Diskriminierung und Menschenverachtung sind keine Namen Gottes"

Kardinal Marx: Menschenwürde im Wahlkampf nicht verdunkeln

Veröffentlicht am 01.02.2025 um 09:41 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

München ‐ Am Sonntag feiert die katholische Kirche Mariä Lichtmess. Was das Fest mit der Aufklärung und dem Wahlkampf zu tun hat, erläutert der Münchner Erzbischof im Radio und warnt vor falschen Idealen und Utopien in der öffentlichen Debatte.

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Der Münchner Kardinal Reinhard Marx appelliert an alle Wahlkämpfenden, sich von Hoffnung und Menschlichkeit leiten zu lassen. "Diskriminierung und Menschenverachtung sind keine Namen Gottes. Vergessen wir das bitte auch im Wahlkampf nicht", sagt Marx in einem Radiobeitrag, der am Sonntag im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Beide Verhaltensweisen dürften im gesellschaftlichen wie im politischen Leben nicht hingenommen werden. Zugleich warnte er davor, sich in der öffentlichen Debatte in "falschen Idealen, Utopien oder gar apokalyptischen Bildern" zu verlieren.

Um das Leben zukunftsfähig zu gestalten, gelte es, sich auch nicht von "selbst ernannten Erlösergestalten", Verschwörungstheorien oder im Dunkeln liegenden Motiven leiten zu lassen, führt der Kardinal aus. Vielmehr müsse möglichst vieles hell ausgeleuchtet werden. Mit den dabei ans Licht kommenden, zum Teil schmerzhaften Erkenntnissen dürfe man sich nicht abfinden.

"Auch die Kirche diskriminiert noch"

Marx äußert sich mit Blick auf das katholische Fest Mariä Lichtmess, das am Sonntag begangen wird. Das Licht an Lichtmess stehe für das Ideal der Aufklärung. Auch die Kirche habe "Menschen diskriminiert und tut es in manchen Bezügen immer noch", aber "wir werden nicht aufhören, das weiter zu verändern", so der Erzbischof. (KNA)