Kommission von Vatikan und Regierung vorgeschlagen

Vatikan schaltet sich in Streit um Kölner Priesterausbildung ein

Veröffentlicht am 14.02.2025 um 18:09 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Köln ‐ Kirchliche Hochschule oder staatliche Uni? Seit mehreren Monaten streiten Kardinal Woelki und das Land NRW um die Priesterausbildung im Erzbistum Köln. Nun soll auf höchster Ebene vermittelt werden.

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Im Streit um die wissenschaftliche Ausbildung katholischer Geistlicher zwischen dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat sich der Vatikan eingeschaltet. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, hat sich ein Vertreter von Papst Franziskus an die Landesregierung gewandt und vorgeschlagen, eine gemeinsame Kommission von Vatikan und Regierung einzurichten. Sie soll den Streit "auf freundschaftliche Weise" beilegen. Die Landesregierung hat diesem Vorschlag zugestimmt.

Konkret geht es um die Frage, ob die kirchlich getragene Kölner Hochschule für Katholische Theologie Ausbildungsstätte für Priester sein kann. Das Erzbistum hatte die frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare auf Initiative von Kardinal Woelki 2020 übernommen, um dort im Magisterstudiengang Theologie auch angehende Priester auszubilden. Beobachter sehen darin ein konservatives Gegenüber zur Katholisch-Theologischen Fakultät an der staatlichen Universität Bonn. Die Landesregierung pocht darauf, dass allein die Uni Bonn Ausbildungsstätte für Priester des Erzbistums ist. Sie beruft sich dabei auf das Preußen-Konkordat, einen bindenden Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Vatikan.

Bei seinem Vorschlag, eine Kommission zu errichten, beruft sich der Vatikan nach KNA-Informationen ebenfalls auf das Konkordat. Dort heißt es: "Die Hohen Vertragschließenden werden eine etwa in Zukunft zwischen ihnen entstehende Meinungsverschiedenheit über die Auslegung einer Bestimmung dieses Konkordats auf freundschaftliche Weise beseitigen." (KNA)