Im Orden zuständiger Delegat schickt Brief an Anwältin

Jesuiten gehen im Fall Rupnik auf mutmaßliche Betroffene zu

Veröffentlicht am 27.03.2025 um 11:30 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Rom ‐ Seit Jahren beschuldigen Frauen den früheren Jesuitenpater und Mosaik-Künstler Marko Rupnik, er habe sie verführt und sexuell missbraucht. Nun hat der Jesuitenorden den mutmaßlichen Betroffenen Entgegenkommen signalisiert.

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Neue Bewegung im Fall des früheren Jesuitenpaters Marko Rupnik, der von vielen Frauen beschuldigt wird, sie verführt und sexuell ausgenutzt zu haben: Der im Jesuitenorden für den Fall zuständige Delegat, Pater Johan Verschueren, hat laut italienischen Medienberichten vom Donnerstag einen Brief an die Anwältin der Betroffenen, Laura Sgro, geschickt.

Darin schreibt er, dass der Jesuitenorden erschüttert sei angesichts der Leiden der Opfer und der Tatsache, dass diesen kein Gehör geschenkt und keine Gerechtigkeit zuteil werde. Sgro bestätigte den Brief gegenüber mehreren Medien und sprach laut "Messaggero" von einem "wichtigen Schritt", der deutlich mache, dass nun ein kirchenrechtlicher Prozess gegen Rupnik beginnen müsse.

Der für solche Prozesse im Vatikan zuständige Präfekt des Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Fernandez, hatte unlängst erklärt, dass sein Dikasterium kurz davor stehe, einen Strafprozess zu beginnen. Es sei allerdings schwierig, dafür geeignete Richter zu finden. Ein kirchenrechtliches Strafverfahren gegen Rupnik ist auch deshalb schwierig, weil die Übergriffe, die ihm zur Last gelegt werden, keine Minderjährigen betrafen. (KNA)