Abt: "Ein Zeichen des Mutes"

Zwei neue Glocken aus Deutschland für Dormitio-Abtei geweiht

Veröffentlicht am 10.04.2025 um 12:24 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Jerusalem ‐ Die deutschsprachige Benediktinerabtei Dormitio auf dem Zionsberg in Jerusalem bekommt klingende Verstärkung. Die neuen Glocken verdanken die Ordensleute großzügigen Spendern.

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Der Klang der Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio ist um zwei neue Glocken reicher. Am Donnerstag segnete Abt Nikodemus Schnabel die Glocken aus dem Passauer Traditionsbetrieb Perner. Es sei "ein Zeichen des Mutes, in diesen Tagen den Tönen der Dormitio Obertöne hinzuzufügen", sagte er bei der Feier auf dem Jerusalemer Zionsberg.

In Zeiten eines "Ozeans des Leidens und des Phänomens der Dehumanisierung" setzten Glocken ein gegenteiliges Zeichen, so der Abt. Wo so oft Worte fehlten und die Gläubigen damit haderten, dass so viel Leid geschehen könne und Frieden nicht in Sicht sei, könnten Glocken in der "Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit" bei der Beziehung zu Gott helfen.

Symbol für Glauben an die Zukunft

Glocken riefen die Menschen zum Gebet, trösteten die Traurigen und gäben der Freude einen Klang, sagte Schnabel. Gleichzeitig seien sie ein Zeichen des Glaubens an eine Zukunft und Ausdruck des Willens zum Bleiben. Wer nicht an eine Zukunft glaube, würde keine Glocken segnen, die für viele Jahrhunderte gemacht seien.

Im Anschluss an ihre Segnung ließen Schnabel, der Vatikanbotschafter im Heiligen Land, Erzbischof Adolfo Tito Yllana, und Vertreter der Spender die neuen Glocken erstmals erklingen. Ihren ersten offiziellen Einsatz sollen sie in der Osternacht haben.

Die Glockenweihe fällt auf den Tag der Weihe der Abteikirche vor 115 Jahren. Eine Glocke soll "im Namen des heiligen Nikodemus läuten und von den Gaben des Heiligen Geistes singen", während die zweite Glocke unter der Schirmherrschaft des heiligen Georg "für den Frieden in der Heiligen Stadt Jerusalem und auf der ganzen Welt" läuten werde.

Private Spender

Die neuen Glocken verdankt die Abtei einer privaten Großspende sowie einer Spende der Ritterschaft zum Heiligen Georg in Passau unter Vorsitz des früheren CSU-Landtagsabgeordneten Konrad Kobler. Die private Spende eines befreundeten Ehepaares zu Schnabels Abtweihe im Mai 2023 ermöglichte der Abtei ihm zufolge eine dringend benötigte Generalsanierung des Geläuts, darunter die Erneuerung der Läute-Elektronik, des Uhrwerks und der Klöppel. (KNA)