"Schönes verwandtschaftliches Verhältnis"

Cousine von Ex-Erzbischof Haas wird Regierungschefin in Liechtenstein

Veröffentlicht am 10.04.2025 um 16:49 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Vaduz ‐ Wolfgang Haas war als Erzbischof von Vaduz für seinen konservativen Kurs bekannt. Nun übernimmt eine Verwandte von ihm das Amt der Regierungschefin in Liechtenstein – und sorgt damit für ein Novum.

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Das Fürstentum Liechtenstein bekommt erstmals in seiner Geschichte eine Regierungschefin – mit einem bekannten Nachnamen: Der Landtag wählte am Donnerstag die Juristin Brigitte Haas mit 18 von 25 Stimmen. Die 61-jährige ist die Cousine des emeritierten Erzbischofs von Vaduz, Wolfgang Haas (76). Die Partei von Brigitte Haas, die christsoziale Vaterländische Union (VU), hatte bei der Landtagswahl Anfang Februar die meisten Stimmen geholt. Im Kleinstaat Liechtenstein leben rund 40.000 Menschen.

Zu ihrem Verhältnis zu ihrem Cousin sagte Brigitte Haas im Februar "kath.ch", dass sie mit ihm ein schönes verwandtschaftliches Verhältnis verbinde und sie ihn schätze. Ein Parteikollege sagte dem Portal jedoch, dass sie nicht mit allen seinen kirchlichen Entscheidungen einverstanden gewesen sei.

Wolfgang Haas war von 1997 bis zu seiner Emeritierung 2023 Erzbischof des Erzbistums Vaduz, das deckungsgleich mit dem Fürstentum ist. Dieses wurde extra von Papst Johannes Paul II. für Haas eingerichtet, nachdem es in dessen vorherigem Bistum Chur (Schweiz) erhebliche Auseinandersetzungen um seinen konservativen Kurs und Führungsstil gegeben hatte. Auch in Vaduz gab es immer wieder Spannungen. Seit Haas' Emeritierung amtiert dort der Bischof der österreichischen Nachbardiözese Feldkirch, Benno Elbs, als Apostolischer Administrator. (KNA)