Architekt Antoni Gaudí auf dem Weg zur Seligsprechung
Der spanische Architekt Antoni Gaudí (1852–1926) ist der Seligsprechung einen Schritt näher. Das Dikasterium für die Heiligsprechung hat dem Künstler den heroischen Tugendgrad zuerkannt, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Damit wird Gaudí ein vorbildliches Leben der christlichen Tugenden bestätigt, eine notwendige Vorstufe für eine Seligsprechung. Er trägt nun den Titel "Ehrwürdiger Diener Gottes". Sein Hauptwerk ist die Basilika Sagrada Família in Barcelona, die bis heute nicht fertiggestellt ist (Foto oben).
Das Dekret des Dikasteriums für die Heiligsprechungen wurde wie vorgeschrieben von Papst Franziskus genehmigt. Erstmals seit seiner Rückkehr aus der Gemelli-Klinik hat der Papst wieder einen regulären Arbeitstermin mit einem Mitglied der Kurie angesetzt. Das Dekret, in dem insgesamt sechs Entscheidungen zu Seligsprechungsprozessen bestätigt wurden, wurde während einer Audienz für den Präfekten des Heiligsprechungsdikasteriums, Kardinal Marcello Semeraro, unterzeichnet.
Als Architekt war Gaudí unter anderem für den Bau des Theresianerinnen-Stifts in Barcelona und des Bischofspalasts in Astorga verantwortlich. Ab 1914 widmete sich Gaudí ausschließlich dem Bau der Sagrada Família. Er starb 1926 nach einem Unfall mit einer Straßenbahn. Wie jeden Morgen war er nach dem Besuch der Messe im Oratorium des heiligen Philipp Neri auf dem Weg zur Baustelle der Sagrada Família. Mit Zustimmung von Papst Pius XI. wurde er in der Krypta seiner unvollendeten Kirche bestattet. Das Seligsprechungsverfahren wurde 2000 auf Betreiben des Erzbischofs von Barcelona, Kardinal Ricardo María Carles, begonnen. Der ursprüngliche Plan, die Sagrada Família zum 100. Todestag Gaudís fertigzustellen, konnte nicht eingehalten werden. (fxn)