Berühmter Leidensweg Jesu von seiner Verurteilung zur Kreuzigung

Karfreitag: Hunderte Christen ziehen über Via Dolorosa in Jerusalem

Veröffentlicht am 18.04.2025 um 12:33 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Jerusalem ‐ Kreuze aller Art prägten am Freitagmorgen das Bild der Jerusalemer Altstadt. Zahlreiche Christen aller Konfessionen zogen über die Via Dolorosa, um die 14 Stationen des Leidenswegs Jesu Christi von seiner Verurteilung zur Kreuzigung nachzugehen.

  • Teilen:

Hunderte Christen verschiedener Konfessionen haben sich am Freitag zu den traditionellen Kreuzwegprozessionen in der Jerusalemer Altstadt versammelt. Bei sommerlichem Wetter zogen sie entlang der Via Dolorosa, um die 14 Stationen des Leidenswegs Jesu von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung und zum Grab nachzugehen. Kriegsbedingt waren deutlich weniger ausländische Pilgergruppen unter den Teilnehmern.

Seit den frühen Morgenstunden zogen Menschen mit oft kunstvoll geschmückten Kreuzen durch die Altstadtgassen. Den Auftakt machten zahlreiche äthiopische Christen, gefolgt von der griechisch-orthodoxen Prozession, die mit deutlicher Verspätung startete. Im Anschluss wurden lateinische Katholiken zusammen mit den Franziskanern auf dem Kreuzweg erwartet. Ihnen sollten die arabischsprachigen Jerusalemer Katholiken folgen. Die israelische Polizei sicherte den Zugweg, der an der Grabeskirche endete.

West- und Ostkirchen begehen Osterfest am selben Termin

Am Freitagabend wird die seit Jahrhunderten von den Franziskanern gepflegte Tradition der Kreuzabnahme und Grablegung gefeiert: Dazu wird auf dem Golgota-Hügel eine hölzerne Jesusfigur vom Kreuz abgenommen, auf dem Salbstein gesalbt und zum Grab getragen.

Trotz verschiedener Kalendersysteme begehen die West- und Ostkirchen in diesem Jahr das Osterfest am selben Termin. Als Höhepunkt der ostkirchlichen Feiern in Jerusalem gilt dabei die über 1.200 Jahre alte Liturgie des "Heiligen Feuers" am Mittag des Karsamstag. Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich auf wundersame Weise eine Flamme an der als Grab Christi verehrten Kapelle. Das Feuer wird anschließend an die Gläubigen weitergereicht. (KNA)