Wegen Papsttod: Heiligsprechung von Carlo Acutis verzögert sich
Die Heiligsprechung von Carlo Acutis (1991–2006) wird vorerst ausgesetzt. Am Montag teilte der Pressesaal des Heiligen Stuhls mit, dass die eigentlich für den 27. April vorgesehene Zeremonie aufgrund des Todes von Papst Franziskus nicht stattfinden wird. Im vergangenen November wurde der Termin festgelegt, nachdem Papst Franziskus im Juli der Heiligsprechung grünes Licht gegeben hatte. Acutis, der mit 15 Jahren an Leukämie starb, sollte im Rahmen des Jugendfestivals anlässlich des Heiligen Jahres heiliggesprochen werden.
Vor seinem Tod zeichnete sich Acutis durch ein frommes Leben mit täglichen Messbesuchen, Rosenkranzgebeten und ehrenamtlichem Engagement aus. Er gilt als "Cyber-Apostel" und "Influencer Gottes", weil er eine Webseite mit seiner Sammlung eucharistischer Wunder online gestellt hatte. Ende 2020 wurde Acutis im italienischen Assisi seliggesprochen, im Mai 2024 erkannte der Papst das für eine Heiligsprechung notwendige zweite Wunder auf die Fürsprache Acutis' an. Gutachter sahen die medizinisch unerklärliche Heilung einer jungen Frau als erwiesen an.
Die Verschiebung der Heiligsprechung ist keine Überraschung. Während eine Seligsprechung in der Regel durch den Präfekten des zuständigen vatikanischen Dikasteriums geleitet wird, ist für die Heiligsprechung der Papst persönlich zuständig. In der Zeit der Sedisvakanz zwischen dem Tod und der Wahl eines neuen Papstes können daher keine Heiligsprechungen vorgenommen werden. Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag wird der Nachfolger im Konklave gewählt, das in der Regel fünfzehn Tage nach dem Tod beginnt, wahrscheinlich also in der ersten Mai-Woche. Am ursprünglich geplanten Tag der Heiligsprechung erscheint aber nach aktuellem Stand ein Kinofilm über den künftigen Heiligen. (fxn)