Kardinal Parolin von Gelassenheit Leos XIV. beeindruckt
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin findet die Entspanntheit des neuen Papstes Leo XIV. bemerkenswert. Die Gelassenheit, die dessen Gesicht in den so intensiven und auch "dramatischen Momenten", in denen sich sein Leben völlig änderte, ausgestrahlt habe, sei ihm am meisten aufgefallen, schreibt Parolin in einem Brief an die Tageszeitung "Il Giornale di Vicenza" (Samstag). Der 70-jährige Parolin stammt aus der Nähe von Vincenza im Nordosten Italiens.
Der neue Papst sei sich der Probleme der heutigen Welt sehr bewusst, so Parolin weiter. Gleich bei seinen ersten Worten nach der Wahl am vergangenen Donnerstag habe er sofort von einem "entwaffneten und entwaffnenden Frieden" gesprochen. "Ich glaube, ich verrate keine Geheimnisse, wenn ich schreibe, dass ein sehr langer und herzlicher Applaus auf diese 'Annahme' (der Wahl) folgte, die ihn zum 267. Papst der katholischen Kirche gemacht hat", so Parolins Worte.
Der 69-jährige Kardinal Robert Francis Prevost war am Donnerstag zum Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit gewählt worden. Der langjährige Leiter des Augustinerordens ist der erste gebürtige US-Amerikaner im Papstamt, er hat darüber hinaus die peruanische Staatsbürgerschaft. Zuletzt war er Leiter der vatikanischen Behörde, die unter anderem für Bischofsernennungen zuständig ist. Bei seiner Tätigkeit in der Kurie habe er Prevost als jemanden erlebt, der ruhig argumentiere, ausgewogene Lösungen vorschlage und allen Menschen Respekt, Aufmerksamkeit und Liebe entgegenbringe, berichtete Parolin. Der neue Papst sei erfahrener Ordensmann und Seelsorger. (KNA)