Papst besucht deutsche evangelische Kirche in Rom
Die Evangelisch-lutherische Gemeinde in der italienischen Hauptstadt zählt rund 500 Mitglieder in Rom und Umgebung. Die Christuskirche wurde 1922 eingeweiht und entstand auf Veranlassung des deutschen Kaisers Wilhelm II. (1888-1918). Ihr Turm erhielt eine Kopie des Geläuts der Schlosskirche in Wittenberg. Die Gemeinde pflegt seit vielen Jahren einen engen ökumenischen Dialog mit vatikanischen Vertretern.
Die Lutheraner sind seit 1817 in Rom präsent. Damals waren sie offiziell unerwünscht und konnten ihre Gottesdienste nur in der preußischen Gesandtschaft feiern. Denn bis zur Einigung Italiens 1870 gehörte ganz Rom zum Kirchenstaat. Heute stehen auch in Rom die Zeichen auf Ökumene. An diesem Mittwoch wird auf dem Oppio-Hügel in der Nähe des Kolosseums ein Martin-Luther-Platz eingeweiht.
"Ein Geschenk des Himmels"
Der Pfarrer der Christuskirche, Jens-Martin Kruse, sagte auf Anfrage, Franziskus werde wie Benedikt XVI. an einem evangelischen Gottesdienst teilnehmen und hierbei die Predigt halten. Der Gottesdienst werde voraussichtlich auf Italienisch gehalten.
Es sei ein "Geschenk des Himmels", dass Papst Franziskus eine so kleine Gemeinde besuche, so Kruse weiter. Man habe zwar schon seit längerem gewusst, dass er die Einladung angenommen habe. Dennoch sei diese Zusage immer noch eine Überraschung. Die Gemeinde verbindet nach Worten ihrers Pfarrers eine "große inhaltliche Nähe" zu Franziskus. (stz/dpa/KNA)