Geistlicher war als Jugendseelsorger im Bistum Lugano aktiv

Priester wegen Missbrauchs zu Bewährungsstrafe verurteilt

Veröffentlicht am 15.08.2025 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Lugano ‐ Vergangenes Jahr sorgte seine Verhaftung für Schlagzeilen, nun sprach das Gericht das Urteil: Ein Priester aus dem Bistum Lugano wurde wegen sexueller Handlungen mit Minderjährigen schuldig gesprochen. Nach dem Urteil meldete sich das Bistum.

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Ein Priester des Schweizer Bistums Lugano ist wegen Missbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Wie der Schweizer Rundfunk SRF berichtete, wurde der 56-Jährige am Donnerstag vom Tessiner Kantonsstrafgericht in Lugano der mehrfachen sexuellen Nötigung sowie sexueller Handlungen mit Minderjährigen schuldig gesprochen. Zudem verhängte das Gericht ein lebenslanges Verbot, berufliche oder außerberufliche Tätigkeiten mit Kontakt zu Minderjährigen auszuüben. Die Staatsanwaltschaft prüft, das Urteil anzufechten.

Dem Geistlichen wird vorgeworfen, sich zwischen 2015 und 2023 an neun Jugendlichen vergangen zu haben; vier der Opfer waren minderjährig. Zudem soll er Kinderpornografie konsumiert haben. Der Angeklagte habe in vollem Bewusstsein gehandelt, sagte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer. Im August 2024 war er nach der Rückkehr von einer Jugendreise in den bosnischen Wallfahrtsort Medjugorje verhaftet worden. Er war für den katholischen Religionsunterricht im Kanton Tessin zuständig und zudem als Jugendseelsorger aktiv.

Das Bistum Lugano teilte nach dem Urteil mit, dass die kirchenrechtliche Untersuchung gegen den Priester fortgesetzt wird. Der Apostolische Administrator von Lugano, Bischof Alain de Raemy, bringe seine persönliche Nähe und die der Diözese zu den Betroffenen zum Ausdruck und versichere sie seiner Unterstützung. Der Priester wurde nach seiner Verhaftung vom Dienst suspendiert. Laut SRF meldete sich einer der Betroffenen erstmals im Februar 2024 bei Bischof de Raemy. (mal)