Passau will für mehrere hundert Flüchtlinge Notquartiere bereitstellen

Bistum macht Priesterseminar für Flüchtlinge frei

Veröffentlicht am 25.09.2015 um 13:38 Uhr – Lesedauer: 
Flüchtlinge

Passau ‐ Das Bistum Passau will für mehrere hundert Flüchtlinge Notquartiere bereitstellen und greift dafür zu drastischen Maßnahmen. Im Rahmen eines am Freitag vorgestellten Winternotfallplans wurden den Behörden kirchliche Immobilien als Unterkünfte angeboten.

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Wie schon beim Hochwasser 2013 sollen Kirchenangestellte für Hilfseinsätze freigestellt und dafür durch Notfallseelsorger qualifiziert werden. Bischof Stefan Oster sprach von einer "humanitären Katastrophe, deren Ende oder Abschwächen noch nicht abzusehen ist". Um bei der Bewältigung des Problems angemessen zu helfen und den christlichen Grundauftrag zu erfüllen, seien "außergewöhnliche Maßnahmen" erforderlich. Dabei nehme die Diözese "drastische Raumzusammenlegungen" und auch Einschränkungen im Arbeitsalltag kirchlicher Stellen in Kauf. Generalvikar Klaus Metzl wurde mit der Leitung der Arbeitsgruppe Flüchtlingshilfe beauftragt.

Das Gremium hat der Mitteilung zufolge auch längerfristige Pläne erarbeitet. In vier kirchlichen Liegenschaften in Passau würden in den nächsten Monaten Wohnungen für anerkannte Flüchtlingsfamilien zur Verfügung gestellt. Das Bistum will den sozialen Wohnungsbau vorantreiben und 150 neue Wohneinheiten errichten. Es dürfe auf einem angespannten Wohnungsmarkt keine Konkurrenz zwischen anerkannten Asylbewerbern und hiesigen sozial schwachen Familien geben, betonte Metzl. (KNA)

Linktipp: "Bleiben Sie engagiert!"

Die Frage, wie Flüchtlingen geholfen werden kann, stand im Mittelpunkt die Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda, die heute zu Ende ging. Aber auch die Familiensynode und ein Besuch des gesamten Bischofskollegiums im Vatikan waren Themen.