Viel Polizei in Köln – Blockade in Berlin

Tausende Abtreibungsgegner beim Marsch für das Leben

Veröffentlicht am 20.09.2025 um 16:55 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Köln ‐ Mehrere Tausend Demonstranten haben am Samstag am "Marsch für das Leben" in Berlin und Köln teilgenommen. Mit dabei war auch ein massives Polizeiaufgebot sowie einige Gegendemonstranten – inklusive einer Sitzblockade in Berlin.

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In Berlin und Köln haben am Samstag tausende Abtreibungsgegner am sogenannten Marsch für das Leben teilgenommen. Nach Polizeiangaben sind in Berlin 2.200 Demonstranten beim Marsch mitgelaufen, in Köln haben sich laut WDR 1.200 der Kundgebung angeschlossen, die Polizei konnte dort der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage keine Teilnehmerzahl nennen. Die Organisatoren selbst sprachen von etwa 4.000 in Berlin und rund 3.000 in Köln. Auf Plakaten hießt es unter anderem "Abtreibung ist Unrecht", "No Children – no Future", "Menschenwürde kennt kein Alter" und "Inklusion beginnt vor der Geburt". Veranstalter war der Bundesverband Lebensrecht, ein Zusammenschluss von 15 Organisationen. Nach Polizeiangaben hatten die Veranstalter in beiden Städten im Vorfeld jeweils 5.000 Teilnehmer angemeldet.

In Berlin wurde der Marsch rund um den Hauptbahnhof von Rufen vereinzelter Gegendemonstranten begleitet, wie "My body, my choice" (Mein Körper, meine Entscheidung). Zudem wurde der Protestzug in Höhe der Charité von einer spontanen Sitzblockade gestoppt. Nach mehrmaliger, vergeblicher Aufforderung der Polizei, die Straße freizugeben, löste diese die Blockade auf und trug mehrere Menschen zur Seite. Laut Polizeiangaben bildeten 80 bis 100 Menschen die Sperre. Die Zahl der Gegendemonstranten gab sie mit rund 220 an, angemeldet waren 2.000.

Auch in Köln wurde der Protestzug, der am Neumarkt gestartet ist, von einem erheblichen Polizeiaufgebot begleitet. Der WDR schätzte die Zahl der Gegendemonstranten auf 1.500. Angemeldet waren hier 1.000 Teilnehmer.

Bischöfe dabei

Auch Vertreter der katholischen Kirche haben den "Marsch für das Leben" unterstützt. In Berlin sprach Weihbischof Matthias Heinrich (Berlin) am Ende der Kundgebung von der Bühne zu den Anwesenden und erteilte einen Segen. Auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer war unter den Teilnehmern. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, richtete im Vorfeld ein Grußwort an die Teilnehmer des "Marschs für das Leben" in Köln gerichtet, ebenso wie Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) und Bischof Stefan Oster (Passau).

Innerhalb der katholischen Kirche ist die Veranstaltung umstritten. So kritisierte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Erzbistum Köln vor zwei Jahren, dass sich auch rechtsextreme Aktivisten und Parteien daran beteiligten.

In der aktuellen Folge des katholischen Podcasts "Himmelklar" dementierte Alexandra Maria Linder, Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, eine Nähe der Lebensschutzbewegung zur AfD: "Es wird nicht unterlaufen, es wird nicht unterwandert." Der Lobbyverband sei überparteilich, überkonfessionell und unabhängig. (mal/KNA/epd)