Gebeine des heiligen Franziskus werden erstmals öffentlich ausgestellt

Die Gebeine des heiligen Franz von Assisi werden anlässlich seines 800. Todestags erstmals öffentlich ausgestellt. Die Reliquien des Ordensgründers können vom 22. Februar bis zum 22. März 2026 in der Basilika San Francesco in Assisi verehrt werden, teilte die Diözese Assisi-Nocera Umbra-Gualdo Tadino am Samstag, dem Gedenktag des Heiligen, mit. Bruder Giulio Cesareo, der Sprecher der Basilika, bezeichnete die Aussetzung der Gebeine als kraftvolle Botschaft für die Gläubigen und für die ganze Gesellschaft. "Sie erinnert uns daran, dass aus einem hingegebenen Leben eine unerwartete Fruchtbarkeit entstehen kann. Franziskus lebt, und sein Geist wirkt weiterhin unter uns und ruft uns dazu auf, Friedensstifter, Hüter der Schöpfung und Zeugen einer Liebe zu sein, die nicht stirbt."
Für die Aussetzung werden die Überreste des Heiligen aus dem Grab in der Krypta genommen und zu Füßen des Papstaltars in der Unterkirche aufgebahrt. Nach dem Tod von Franziskus wurde sein Leichnam unter dem Hauptaltar der neu erbauten Basilika unzugänglich begraben, um ihn vor Grabräubern zu schützen. Jahrhundertelang blieben die Gebeine verborgen, bis sie 1818 wiedergefunden wurden. 1819 wurde in einer wissenschaftlichen Untersuchung die Identität der Überreste bestätigt. Im Laufe der Jahre wurden die Gebeine weiter untersucht und konserviert.
Kostenlose Online-Reservierung für Besuch erforderlich
Um möglichst vielen Pilgern den Besuch zu ermöglichen, ist eine kostenlose Online-Reservierung eines Termins erforderlich. Dazu ist ein Formular auf der für die 800-Jahr-Feierlichkeiten eingerichtete Webseite sanfrancescovive.org eingerichtet. Besucher können dort Termine individuell oder in Begleitung eines Ordensmanns buchen. Ein barrierefreier Zugang ist laut der Mitteilung möglich.
Franz von Assisi ist einer der bedeutendsten Heiligen und Ordensgründer. Er wurde 1181 oder 1182 in Assisi als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Sein Ziel, das Leben Jesu in seiner eigenen Lebensweise in Armut und Nächstenliebe nachzuahmen, zog schnell Gleichgesinnte an. Der von ihm gegründete Orden breitete sich rasch über ganz Europa aus. Heute ist die franziskanische Ordensfamilie eine der größten Bewegungen der Kirche. 1226 starb Franziskus und wurde bereits 1228 heiliggesprochen. Anlässlich der 800-Jahr-Feierlichkeiten führte das italienische Parlament in der vergangenen Woche den 4. Oktober wieder als staatlichen Feiertag für den Schutzpatron Italiens ein. (fxn)