Auktion von Sotheby's in München

Papst-Motorrad für 130.000 Euro versteigert

Veröffentlicht am 19.10.2025 um 09:23 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Es ist ein echtes Unikat, das weiße Motorrad, das Papst Leo XIV. höchstpersönlich signiert hat. Nun erfüllt die Maschine sogar noch einen guten Zweck. Auch wenn der neue Besitzer noch nicht weiß, was er mit ihr anfangen soll.

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Ein von Papst Leo XIV. signiertes weißes Motorrad der Marke BMW R18 ist am Samstag für 130.000 Euro bei einer Auktion von Sotheby's in München versteigert worden. Die Motorradgruppe "Jesus Biker" hatte das Motorrad im Rahmen ihrer "Peace-Ride"-Motorradtour im September von Südhessen nach Rom gebracht und Papst Leo XIV. persönlich überreicht. Dieser hatte sogar kurz darauf Platz genommen. Der Erlös soll nun Kindern in Madagaskar zugute kommen.

Den Zuschlag bei der Auktion erhielt Helmut Volz aus dem unterfränkischen Leidersbach, der den "Peace-Ride" als Sanitäter des Roten Kreuzes begleitet hatte. "Es war mir ein Herzensanliegen, dass dieses Motorrad einen möglichst hohen Preis erzielt", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch wenn er – ehrlich gesagt – noch nicht wisse, was er mit der Maschine vorhabe. Fürs Spazierenfahren sei das wertvolle Sammlerstück schließlich nicht geeignet.

Die Päpstlichen Missionswerke in Österreich bezeichneten die Versteigerung als Erfolg. "Ich danke den 'Jesus Bikern' für diese einzigartige Idee und ihren Einsatz für tausende Kinder auf Madagaskar. Mit dem Erlös können wir Kinder aus der Sklaverei befreien und ihnen durch Bildung eine Zukunft schenken", sagte Missio-Direktor Pater Karl Wallner laut Pressemitteilung. Gemeinsam mit einer lokalen Nichtregierungsorganisation wolle man mit dem Auktionserlös eine Schule für gerettete Minenkinder errichten.

Schulbank statt Mica-Mine

Misso Österreich zufolge arbeiten im Süden Madagaskars rund 20.000 Menschen in etwa 176 Mica-Minen unter Bedingungen, die an Sklaverei erinnern. Für ein Kilogramm des Minerals, das für die Herstellung von Kosmetika, Farben oder Elektroartikeln genutzt wird, bleibe den Familien gerade einmal fünf Cent. Der Verkaufspreis in China liegt laut Organisation hingegen bei 12 Euro pro Kilogramm. Madagaskar ist der weltweit größte Exporteur von Mica.

Beits 2019 hatten die "Jesus Biker" ein päpstliches Motorrad versteigert – damals blieb der Erlös allerdings hinter den Erwartungen zurück, auch weil es nur wenige Interessenten gab. (KNA)